Doppeltes Sicherheitsnetz für den Uhudler
Land legitimiert neun Rebsorten, Bund folgt mit sechs weiteren
Zur langfristigen rechtlichen Absicherung des Uhudlers spannen Land und Bund ein doppeltes Sicherheitsnetz. Neun Rebsorten werden in der burgenländischen Weinbauverordnung legalisiert, die die Landesregierung am Mittwoch beschlossen hat. Die anderen für die Uhudler-Erzeugung geeigneten Trauben sollen als Obstwein deklariert werden. Den entsprechenden Textvorschlag hat der Ministerrat dem Nationalrat vorgelegt.
80 Prozent der Rebflächen
Die von der Landesregierung zugelassenen Rebsorten sind Amadeus, Bogni 15, Bolero, Boris, Breidecker, Concord/Ripatella, Delaware, Elvira und Evita. "Diese Direktträgersorten sind mit Edelrebsorten verkreuzt und damit zu Wein geworden", erläutert Agrarlandesrätin Verena Dunst. Rund 80 Prozent der Rebstöcke seien von dieser Änderung erfasst.
Dunst hat auch das 2004 seitens des Landes verfügte Nachpflanzverbot aufgehoben. "Die neun Sorten dürfen nun wieder ausgepflanzt werden", stellte sie fest.
Obstwein im Landwirtschaftsausschuss
Ergänzend dazu hat die Bundesregierung dem Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats die Obstwein-Lösung zur Beratung vorgelegt. Sie soll für jene sechs Uhudler-Sorten gelten, die keine Kreuzungsmerkmale mit Edelwein aufweisen. Das sind Noah, Othello, Isabelle, Jacquez, Clinton und Herbemont. Sie dürfen gemäß EU-Agrarmarktordnung zwar nicht angebaut und als Wein vermarktet werden, sollen aber unter dem Namen "Obstwein" nun legitim verarbeitet werden dürfen.
Laut geltender Rechtslage ist der Uhudler bis zum Jahr 2030 befristet zugelassen. Die Anbaugebiete in den Bezirken Güssing und Jennersdorf umfassen zusammen rund 50 Hektar. Durch illegale Nachpflanzungen der letzten Jahre ist diese Fläche um rund 20 Hektar gewachsen. Die daraufhin verhängten Rodungsbescheide hat aber das burgenländische Landesverwaltungsgericht im März aufgehoben.
Geschützte Ursprungsbezeichnung
Damit der Uhudler weiterhin als rein südburgenländische Spezialität gelten kann, streben die Uhudlerbauern eine geschützte Ursprungsbezeichnung für ihre Spezialität an. Ein entsprechender Antrag beim Patentamt ist bereits eingebracht.
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