Frostschäden: "Wir dürfen nicht jammern"
Nach den Frostschäden, erwarten die Gemüsebauern nicht viel: Aus Wien kommt keine Entschädigung.
THAUR/RUM (acz). "So, wie sich die Gespräche abzeichnen, wird aus Wien keine Entschädigung kommen", fasst der Obmann der Tiroler Gemüsebauern, Josef Schirmer, das düstere Ergebnis der April-Frostschäden für das Bundesland zusammen.
"Ich habe Verständnis"
Verständnis für diese Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums bringe man jedoch mit: "In Ostösterreich, der Steiermark und dem Burgenland sind die Frostschäden so groß, dass sie existenzgefährdend sind" – jeder Cent wird gebraucht, um Bauern vor dem Ruin zu bewahren. Eine Erhebung habe man in Tirol trotzdem gemacht.
30 Prozent verloren gegangen
Nach eigener Einschätzung meint Schirmer, dass ungefähr 30 Prozent des betroffenen Gemüses – Kürbis, Zucchini, Zuckermais und Gurken – verloren gegangen sind. Auf eine Schadenssumme kann man sich aber nicht festlegen: "Die Folgeschäden sind uns noch immer nicht bekannt. Es kann bei Radicchio und Sellerie noch passieren, dass sie aufschießen und nicht geerntet werden können." Herausstellen wird sich das erst bei der Ernte Ende des Sommers. "Jammern dürfen wir nicht", meint der Obmann, denn andere habe es schlimmer erwischt. "Uns sind nur die Samenkosten verloren gegangen."
Einzelne Bauern zusatzversichert
Einzelne Bauern sind gegen Frost und Hagel zusatzversichert – die können sich von ihrer Versicherungsanstalt diese Kosten zurückerstatten lassen. "Das sind aber die wenigsten", meint Schirmer. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Das aktuelle Wetter – der Regen – ist für das Gemüse sehr wertvoll. Zur Ernte erwartet Schirmer keine Überproduktion, sondern eine normale, Käufer sollen die Schäden – in Form von Aufpreisen – auch nicht zu spüren bekommen. "Die Regionalität punktet bei den Konsumenten, daher dürfen wir uns auch nicht beschweren", so Schirmer abschließend.
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