Bitte 3 Stationen früher aussteigen

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Murat Taser sitzt seit beinahe zehn Jahren im Rollstuhl und ist auf öffentliche Verkehrsmittel in Innsbruck angewiesen. Nicht überall ist es für ihn aber möglich, in die Öffis einzusteigen. Größte Probleme hat Taser beim Einsteigen in die Straßenbahnen, da diese nicht abgesenkt werden können. "Bei den Haltestellen vor der Messe, Ing-Etzel-Straße, Landesmuseum, Museumstraße und Maria-Theresien-Straße habe ich keine Chance, in die Straßenbahn zu kommen, weil die Rampe einfach zu steil ist. Das schafft mein Rollstuhl nicht", beklagt sich Murat Taser. Er habe dieses Problem schon angesprochen. "Ich muss immer drei Stationen früher oder später aussteigen, damit ich in die Museumstraße komme", ärgert sich Taser.

Wünschen würde er sich einen barrierefreien Zugang mittels einer angehobenen Fahrbahn. Musterbeispiele dafür gebe es bei der Haltestelle Klinik oder bei der Bundesbahndirektion.

"Bürgermeisterin blockiert"
Tiefbau-Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter kennt das Problem: "Die einzige Möglichkeit, in der Museumstraße bzw. Marktgraben eine barrierefreie Haltestelle zu errichten, ist die Fahrbahn auf einer Länge von 60 Metern anzuheben und die Radfahrer auf der angehobenen Fahrbahn fahren zu lassen. Darüber hat es zwischen Tiefbauamt, Verkehrs- und Stadtplanung eine Abstimmung gegeben. Anders geht es nicht, auch wenn der Bürgermeisterin diese Variante nicht gefällt", leitet Pokorny-Reitter den Vorwurf weiter. Sie wolle jedenfalls um die Barrierefreiheit kämpfen.

"Haltestelle konzentrieren"
Bgm. Christine Oppitz-Plörer lässt diesen Vorwurf nicht gelten: "Eine barrierefreie Haltestelle ist notwendig. Dabei gibt es entweder für Fußgänger, Radfahrer oder die ansässigen Betriebe einen Nachteil. Bei den bisher gezeigten Vorschlägen war nicht erkenntlich, für wen es diese Nachteile geben wird. Deshalb soll die Projektsteuerungsgruppe im heutigen Stadtsenat die Projekte nochmals zeigen. Auch sollte eine Variante geprüft werden, in der die Haltestellen Landesmuseum und Museumstraße zusammengefasst werden."

Heute, Mittwoch, wird im Stadtsenat über eine Lösung abgestimmt werden. Für Rollstuhlfahrer gibt es also noch Hoffnung, eines Tages ohne lange Umwege in die Innenstadt zu kommen.

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