Gezeichnete Männer bitten um Hilfe

Das Warten auf einen Asylschein legt auch die Nerven erwachsener Männer blank.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Ob man will oder nicht: Die Problematik des Nahen Ostens ist auch in Tirol zu spüren. Syrische Flüchtlinge kommen nach Österreich, weil in ihrem Land seit vier Jahren der Bürgerkrieg wütet. Ihre Situation haben sie nun in einer Pressekonferenz im Cafe Central in Innsbruck geschildert und dabei brachen einige der Männer sogar in Tränen aus.

Zusammenführung ist verheerend
Seit dem 1. Jänner gehören Fremdenwesen und Asylangelegenheiten zu den Aufgaben des BFA (Bundesamt für Fremdenwesen und Asylangelegenheiten). Das hat für Flüchtlinge verheerende Folgen: Dadurch kommt mehr Arbeit auch auf die einzelnen Bundesländer-Regionaldirektionen zu und die Asylverfahren verlangsamen sich schon in der 1. Instanz.

Rechtsbruch
"Rechtlich sind maximal sechs Monate Bearbeitungsdauer vorgesehen – ab dem Zeitpunkt, an dem der Asylantrag gestellt wurde. In der Praxis dauert das jedoch mindestens 10 Monate. Für syrische Flüchtlinge zählt jeder Tag, denn ihre Familien sind ständig in Gefahr, durch Bombenanschläge oder Terror getötet zu werden", sagt Katharina Lang (Plattform Rechtsberatung).

Ihrer Meinung nach ist dies jedoch nicht der Fehler der Tiroler BFA-Regionaldirektion: "Das Personal ist schlicht und einfach überfordert, da es bei der Zusammenführung 1500 Fälle der Fremdenpolizei übernommen hat, was noch immer den Stau bei Asylanträgen verursacht". Für einer Aufstockung ist das Innenministerium nicht bereit, da "Wien" der Meinung ist, dass die Regionalstelle in Tirol gut funktioniert.

Yamen Abdul verbildlicht die Situation in seinem Heimatland und dabei brechen er und die anderen zirka 15 anwesende Flüchtlinge in Tränen aus. Jeder hat seine eigene Geschichte, weswegen er geflüchtet ist. Hier lesen Sie mehr im Detail dazu.

Appell an die Tiroler Bevölkerung

Bis zum 05.12. stehen die Asylwerber für ein Gespräch bereit: Vor dem Landesmuseum, jeden Dienstag und Freitag von 15 bis 19 Uhr.

Erreichen wollen die Flüchtlinge, dass mit Hilfe der Öffentlichkeit der Druck auf das Innenministerum wächst und es ihre Forderung erfüllt: Mehr Personal für die Tiroler Regionaldirektion und dadurch schnellere Durchlaufzeiten.

Mesut Onay vom Friedensforum: "Wir bitten die Tiroler zum Dialog zu kommen und ggf. Solidaritätsschreiben an das Innenministerium zu richten. Auch benötigen wir Menschen die uns beim Auf- und Abbau der Zelte helfen oder als Arabisch-Deutsch-Dolmetscher tätig sein können." Weiters hofft er darauf, dass "Menschen in den jeweilig wichtigen Positionen nicht nur Verfahren, sondern auch die Schicksale dahinter sehen."

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