Einzelschicksale im Fokus

Seit vier Jahren zeichnen solche Momente – tote Kinder unter Trümmern – das Leben in Syrien.
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  • Seit vier Jahren zeichnen solche Momente – tote Kinder unter Trümmern – das Leben in Syrien.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

"Wir sind keine Wirtschaftsflüchtlinge"
Auf der Pressekonferenz gab Yamen Abdul seine Stimme zum Statement der syrischen Flüchtlinge (Flüchtlingsheim Götzens). Er war 10 Monate auf Flucht. Nun wartet er seit vier Monaten auf sein erstes wirkliches Asylgespräch bei den österreichischen Behörden.

Seine Nerven liegen blank als er die Situation seines Heimatlandes zeichnet: von der ISIS geköpfte Menschen, zerbombte Häuser, tote Kinder unter Trümmern. Bei den gezeigten Bildern können sich die zirka 15 Männer nicht mehr halten und brechen in Tränen aus: Auf den Bildern könnten auch ihre Familien sein.

Aber warum wollen diese Männer so verzweifelt den Asylschein? Ein positiver Asylschein ermöglicht ihnen wieder mobil zu sein – ihre Familien in syrischen Nachbarsländern zu treffen oder nachzuholen. Abdul will seine 80-Jährigen Eltern in der Türkei wiedersehen. Seit Monaten hat er kein Telefonkontakt mehr mit ihnen.
"Wir wollten nicht weg aus dem schönen Syrien. Wir hatten alle eine Arbeit, ein Haus, unsere Familien, wir sind nicht wegen Armut oder Hunger hergekommen", will Abdul im Namen der Freedomseekers – wie sich die selbstbestimmte Gruppe der 30 syrischen Flüchtlinge nennt – klarstellen.

Neshad Omar, ein anderer Betroffener, meint: "Davor haben wir solche Gewalt im Namen des Islams nie gesehen. Für uns ist das die Religion der Zärtlichkeit. Wir wissen nicht wer unser Feind ist, deswegen ist für uns dieser Bürgerkrieg besonders tragisch."

Ein anderer Asylwerber aus der Menge wartet seit mehr als einem Jahr auf das erste "Interview" – ihm glaubt seine Mutter in Syrien nicht, denn es ist für sie unvorstellbar, dass die österreichischen Behörden so langsam sind. Angeblich sind das nur die Tiroler Behörden. In den anderen Bundesländern soll es besser funktionieren.

Wenn sie mehr darüber erfahren wollen, klicken Sie hier.

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