Tiroler Implantat gegen Gleichgewichtsstörungen

LRin Patrizia Zoller-Frischauf im Kreise der VertreterInnen aller Systempartner des Projekts „VAMEL“. | Foto: Land Tirol/Steiner
2Bilder
  • LRin Patrizia Zoller-Frischauf im Kreise der VertreterInnen aller Systempartner des Projekts „VAMEL“.
  • Foto: Land Tirol/Steiner
  • hochgeladen von BezirksBlätter Tirol

TIROL. Das Forschungs- und Entwicklerteam um "VAMEL" lieferte einen optimistischen Zwischenbericht bei der Entwicklung eines Implantats zur Linderung von chronisch schweren Fällen von Gleichgewichtsstörungen.

Erste Erfolge in der Entwicklung des Implantats gegen Gleichgewichtsstörungen

Im November 2015 konnten in Innsbruck erstmals anatomisch und funktionell optimierte Stimulationselektroden gefertigt werden. Dies ist einer der ersten wichtigen Erfolge auf dem Weg zur Entwicklung einer implantierbaren Vestibular-Prothese. Diese Prothese ist ein Implantat zur Linderung von chronisch schweren Fällen von Gleichgewichtsstörungen. Nun wird an einer Weiterentwicklung bis zum fertigen Produkt gearbeitet. „Der Zwischenbericht zum Projekt "VAMEL" ist äußerst erfreulich und lässt für die Zukunft effiziente Hilfe für Millionen Menschen mit schweren Gleichgewichtsstörungen erwarten." so LRin Patrizia Zoller-Frischauf.

VAMEL - ein Zeichen gelungener Teamarbeit

Vestibular Anatomy Modeling and Electrode Design - VAMEL - ist der Name des Projekts zur Erforschung und Entwicklung des Implantats gegen Gleichgewichtsstörungen. An VAMEL arbeitet ein Team der Tiroler Unternehmen MED-EL Medical Electronics GmbH, synedra information technologies GmbH und Sistro Präzisionsmechanik GmbH. Unterstützung erhält das Team aus dem Labor für Innenohrforschung, dem Institut für Biomedizinische Bildanalyse sowie dem Institut für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Universität Innsbruck und UMIT. Das Land Tirol stand mit der Technologieförderung für die ausführende Firma MED-EL bereits von der ersten Stunde an Pate bei diesem Projekt.

Tiroler Technologie für die ganze Welt

Durch die beteiligten Unternehmen, die verschiedenen Institute der Innsbrucker Universität und dem UMIT zeigt sich, die Bedeutung von Wissenschaft, Forschung, Gesundheit und Wirtschaft in Tirol, so Patrizia Zoller-Frischauf. Mit dieser Tiroler Technologie könne Millionen von Menschen effiziente Hilfe gegen Gleichgewichtsstörungen geleistet werden. Denn allein in Europa und den USA sind rund 500.000 Menschen so schwer von Störungen des Gleichgewichtssinns betroffen, dass sie keinem geregelten Leben nachgehen können. Mit dem Implantat "entsteht ein neues Medizinprodukt, das hier in Tirol erdacht, erforscht und entwickelt wird.“, so die Landesrätin.

Fakten zu MED-EL

MED-EL (Medical Electronics) ist weltweit ein führender Anbieter von Hörimplantat-Systemen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Innsbruck und insgesamt 29 Niederlassungen. Die beiden Gründer sind die österreichischen Wissenschaftler Ingeborg und Erwin Hochmair. 1977 entwickelten sie das erste mikroelektronische Mehrkanal-Cochleaimplantat (elektronische Hörhilfe. Diese stimuliert einen bestimmten Teil des Innenohrs). 1990 wurden die ersten MitarbeiterInnen eingestellt. Mittlerweile beschäftigst das Unternehmen mehr als 1.600 Angestellte. Die Hörhilfen von MEd-El werden weltweit exportiert.

LRin Patrizia Zoller-Frischauf im Kreise der VertreterInnen aller Systempartner des Projekts „VAMEL“. | Foto: Land Tirol/Steiner
Medizinisches Weltprodukt kommt: Bei der Präsentation im Audioversum in Innsbruck v. li. Andreas Jäger (Entwicklung MED-EL), LRin Patrizia Zoller-Frischauf, Carolyn Garnham (Forschung MED-EL) und Raimund Naschberger (Geschäftsführung MED-EL). | Foto: Land Tirol/Steiner
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.