Keine Flüchtlinge im Jennersdorfer Polizei-Haus
Aus der Idee, in den ehemaligen AMS-Räumen an der Jennersdorfer Hauptstraße Flüchtlinge einzuquartieren, wird nichts. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat das Gebäude, in dem derzeit die Polizei und das Bezirksgericht eingemietet sind, um eine Million Euro an eine Privatperson verkauft.
Innenministerium und Bürgermeister seien über die Verkaufspläne informiert gewesen, berichtet BIG-Sprecher Ernst Eichinger.
"Der leerstehende Teil des Hauses war auch als potenzielle Möglichkeit zur Unterbringung von Asylwerbern im Gespräch", so Eichinger weiter. "Am 1. Juli fand eine Begehung des Gebäudes statt, bei der die Eignung als Asylwerberquartier geprüft wurde. Danach war es uns aber trotz Urgenz nicht möglich, vom Innenministerium eine Rückmeldung über diese mögliche Nutzung zu bekommen."
Gemeindepolitisch schlägt die Transaktion einige Wellen. "Bürgermeister Thomas wollte, ohne die Bevölkerung oder den Gemeinderat zu informieren, 40 Asylanten in Jennersdorf unterbringen", schlug FPÖ-Gemeinderat Michael Kristan via Facebook Alarm.
"Diese Anschuldigungen sind völlig aus der Luft gegriffen und rufschädigend. Ich habe mit niemanden gesprochen oder verhandelt", wehrt sich Stadtchef Willi Thomas (ÖVP). Er behält sich rechtliche Schritte gegen Kristan vor.
Polizei und Gericht brauchen übrigens trotz Wechsels des Gebäudebesitzers nicht auszuziehen. "Die bestehenden Mietverträge werden vom neuen Eigentümer übernommen", bestätigt BIG-Sprecher Eichinger.
Verkauft werde die Immobilie, weil in den zehn Jahren, seit das Arbeitsmarktservice ausgezogen ist, eine Neuvermietung der leerstehenden Räume nicht gelungen sei.
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