Rudersdorf: Serienweise sterben Katzen

In der Rudersdorfer Hintergasse grassiert der Katzentod. Binnen zehn Tagen haben Mitarbeiterinnen der Tierhilfe Dreiländereck elf tote Katzen gezählt. Auch ein Hund ist verendet.

"Anzeichen für Vergiftung"

Die Tierschutzorganisation spricht von Gift als Todesursache. "Die äußeren Anzeichen waren eindeutig", schildert Vereinsobfrau Elke Janitzki. "Die Tiere haben sich vor Schmerzen gekrümmt, haben gespieen und wurden apathisch." Die Tierschützer vermuten, dass ein "Tierhasser" ​Gift auslegt.

Belegen lässt sich das allerdings nicht. "Wir haben bisher keinen Köder gefunden", heißt es von der Polizei Königsdorf, die in dem Fall ermittelt. Die Befragungen in der Nachbarschaft hätten zwar Hinweise, aber keine konkreten Verdachtsmomente ergeben.

Auch Schneckenkorn möglich

Ein definitiver Gift-Nachweis war bisher nicht möglich, weil die Kadaver entsorgt wurden und eine Laboranalyse nicht vorgenommen wurde. "Ohne Analyse lässt sich nicht sagen, ob Giftköder, Rattengift oder Schneckenkorn im Spiel war", sagt der Güssinger Tierarzt Bernhard Takacs.

Katzenseuche grassiert

Auch ein Tod durch die Katzenseuche, die Tiere innerhalb kürzester Zeit hinwegraffe, ist möglich. "Die Seuche tritt in unserer Region immer wieder auf", bestätigt der Königsdorfer Tierarzt Klaus Fischl.

Im Mittelpunkt der Causa steht ein Bauernhof in der Hintergasse, in dem laut der Besitzerin neun der später verendeten Katzen gehalten wurden. Aber auch Streunerkatzen, die hier ab und zu gefüttert wurden, zählen zu den Opfern.

Streuner werden kastriert

Die Tierhilfe Dreiländereck hat begonnen, unkastrierte Streuner einzufangen und beim Tierarzt kastrieren zu lassen. "Wenige Tage, nachdem 16 Tiere kastriert waren, wurden beinahe täglich tote Katzen gefunden. Sie haben alle vorher keinen kranken Eindruck gemacht", erzählt Janitzki.

Auch einige Streuner, die zuvor regelmäßig zu den Futterstellen kamen, seien abgängig.

Der Hund, der innerhalb kurzer Zeit verendet ist, gehörte einem Nachbarn.