NOTABENE

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Die Gemeinderatswahlen sind geschlagen. Die politische Landkarte der Steiermark und damit auch in den Bezirken Murtal und Murau, hat sich vielerorts verändert. Nicht nur durch die Gemeindefusionen. Diese haben die Kommunalwahlen - Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel - insgesamt weniger beeinflusst als von Rot und Schwarz befürchtet. Auch im Murtal gab es in dieser Hinsicht nur wenige wirkliche Hotspots. Was war dann ausschlaggebend für ein gutes oder schlechtes Wahlergebnis? In den meisten Gemeinden gibt es Gründe für das jeweilige Abschneiden der einzelnen Parteien. Diese sind nicht immer in den sichtbaren, unbewältigten Aufgaben und Sachthemen zu suchen und zu finden. Da laufen auch einige Dinge im Hintergrund, die dazu angetan sind, Ergebnisse negativ oder positiv zu beeinflussen. Da spielen vor allem die handelnden Personen eine gewichtige Rolle. Da geht es um Sympathie, Abneigung und ganz persönliche Befindlichkeiten. Nirgendwo sind Politiker dem Bürger so nahe, wie in der Gemeinde. Das erzeugt mitunter auch Reibung. Da kann man es nie jedem recht machen. In einigen Kommunen gab es vielleicht gerade deshalb nicht erwartete Überraschungen. Nicht immer wird Arbeit belohnt. Oft sind es einfach tendenzielle Stimmungen, die sich auf das Wahlergebnis auswirken. Dass einige politische Mitbewerber auch bei diesen Wahlen wieder ihr „blaues Wunder“ erlebt haben, mag auch an den zu lange vernachlässigten und oft unterschätzten Themen Zuwanderung, Angst vor einer Islamisierung unserer Gesellschaft, Integrationsproblematik, Arbeits- und Perspektivenlosigkeit, soziale Gerechtigkeit etc. liegen. In jedem Fall ist das aktuelle Wahlergebnis sichtbarer Ausdruck des Unmutes und der Unzufriedenheit vieler Bürger gegenüber den Regierenden. Es bleibt zu hoffen, dass die friedliche Botschaft der Wähler diesmal bei allen politischen Verantwortungsträgern ankommt.

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