"Das ist existenzbedrohend!"

Helga Brunschmid und Josef Edenhauser (re.) mit Bauern bei der Verteilaktion am 1. Juni. | Foto: Bauernbund
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BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Am Weltmilchtag (1. Juni) fanden in allen Bezirken Verteilaktionen der Tiroler Landwirtschaft vor Supermärkten statt (auch in Kitzbühel). "Der Milchpreis in Tirol liegt nur noch bei 27,3 Cent. Diese Preissituation ist für die Bauernfamilien existenzbedrohend. Dauert die Milchkrise an, droht in Tirol ein Bauernsterben", so Bezirksbäuerin Helga Brunschmid und Bauernobmann LA Josef Edenhauser.

"Es müssen jetzt alle zusammenhelfen – Bauern, Konsumenten, Tourismus, Verarbeiter, Handel; jedenfalls ist es vom Handel inakzeptabel, dass im Milchbereich Preisdumping betrieben wird. Tiefst- und Schleuderpreise werden auf dem Rücken der heimischen Bauern ausgetragen", so Edenhauser.

Nach Ende der Milchkontingentierung wird europaweit viel mehr Milch produziert, in Tirol lediglich um 4 % mehr; gleichzeitig ist der Absatz gesunken. Erschwerend für die Tiroler Bauern ist die viel aufwändigere Milchproduktion (Stichwort "Almen"), womit man preislich nicht mit Billigimporten konkurrieren kann. "Wir bieten jedoch höchste Qualität, und die hat ihren Preis; beim derzeitigen Tiefstpreis können wir in keinster Weise mehr kostendeckend produzieren", so Brunschmid.

Bei der Verteilaktion wurden auch Unterschriften gesammelt, die an den Bundespräsidenten übergeben werden sollen, um auf die Anleigen und Nöte der Bauern aufmerksam zu machen. Man kann auch online auf www.tirolerbauern.at unterschreiben, ebenso beim Tag der offenen Hoftüren am 12. Juni (im Bezirk in Erpfendorf).

Fakten/Bezirk: 1.550 bäuerliche Betriebe, 85 % im Nebenerwerb; 1.200 Milchlieferanten (475 davon haben Almen), rund 12.000 Kühe (9.000 gealpt), Milchleistung 6.200 l/Jahr/Kuh; 306 Bauern "Zurück zum Ursprung", 505 Heumilchbauern, 870 Almmilchlieferanten

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