NEOS luden zum Jugendworkshop nach Kufstein – und keiner kam

Tiroler JUNOS mit NAbg Claudia Gamon (Mitte).

KUFSTEIN (nos). Es sei "die Königsklasse" des politischen Betriebs, meinte Landesobmann Dominik Oberhofer am Dienstag, dem 18. Oktober, vor Beginn des anberaumten "Jugendworkshops" der Tiroler NEOS in der Kufsteiner Weinbar "Vitus & Urban" zur Mobilisierung junger Menschen für die Politik.

Die Festungsstadt war die letzte Station der Tirol-Tour von NAbg Claudia Gamon, am 3. Oktober wurden solche Veranstaltungen bereits in Landeck und Innsbruck abgehalten, am 17. Oktober waren die NEOS und JUNOS (Jugendorganisation) in Lienz unterwegs. Ein weiterer Termin in St. Johann i.T. am 18. Oktober wurde gleich überhaupt abgeblasen.
Vorausgegangen waren dem ganzen laut Oberhofer "durchwegs erfolgreiche Verteilaktionen", um auf die Forderung nach Jugendgemeinderäten in Tirol aufmerksam zu machen und Unterschriften für einen Petition an den Tiroler Landtag zu sammeln.

"Wir haben Frühstückssackerln im Nahebereich mehrerer Schulen und der Fachhochschule verteilt", erklärt Oberhofer, "allein an der FH Kufstein konnten wir 300 Unterschriften für unser Anliegen sammeln."
Jeder, der unterschrieben hatte, wurde explizit schriftlich zum Workshop am Dienstagabend eingeladen – gekommen ist außer den NEOS und JUNOS selbst allerdings niemand, außer die BEZIRKSBLÄTTER. So wurde der Workshop zum Pressegespräch, das die NEOS eigentlich im Vorfeld hätten abhalten wollen.

"Recht auf Jugendgemeinderat in's Landesgesetz"

JUNOS-Landesvorsitzender-Stv Lukas Schumacher umriss gemeinsam mit NAbg Claudia Gamon die Aktion "Dein Geld deine Entscheidung", mit der die Liberalen mehr Interesse bei Jugendlichen für Gemeindepolitik wecken wollen.
Man wolle keine "Plauderzirkel", sondern fordern eine Verankerung "eines Rechts auf einen Jugendgemeinderat im Landesgesetz", so Schumacher. Dieser solle über ein Prozent des Jahresbudgets der Gemeinde frei verfügen dürfen und damit jene Themen umsetzen, die den Jungen unter den Nägeln brennen. Gewählt werden sollen nach Ansicht von Gamon und Schumacher "junge Persönlickeiten, keine Parteien oder Listen", damit "sie ihre Themen umsetzen", inklusive "Antrags- und Rederecht im Gemeinderat". Das gäbe den Jungen laut NEOS "eine echte Stimme". Die Auswahl sollte "parallel zu den Gemeinderatswahlen" geschehen, Zielgruppe seien "Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren". Darin sähen die Liberalen "mehr Chancen für die Jungen zu partizipieren" – die Zielgruppe ist allerdings ohnehin für die regulären Gemeinderatswahlen aktiv wahlberechtigt, die Über-18-Jährigen auch passiv (können also in den GR gewählt werden).

Landesobmann Oberhofer bleibt trotz der beiden Termine ohne Gäste im Unterland zuversichtlich und optimistisch:

"Auch wenn es nur fünf Gemeinden in Tirol sind, ist es ein Erfolg! Die Chance mag gering sein, aber sie lebt!"

Ziel der NEOS und ihrer Jugendorganisation wären 5.000 Unterschriften zur Petition an den Landtag, für den das Ganze allerdings nicht bindend ist und keinerlei zwingende Folgen nach sich ziehen würde. "Natürlich muss hier ein pädagogisches Konzept drüber gestülpt werden", fügte NAbg Claudia Gamon noch hinzu. Sie schätzt Jugendliche als "nicht desinteressiert, sondern politikfern" ein.

Hier geht's zur NEOS-Website mit den Infos zur Petition.

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