Wechner ortet "Nebelgranaten" und "Aufforderung aus Innsbruck"

Hedi Wechner vermutet "eine Aufforderung aus Innsbruck an die Presse zu berichten"
5Bilder
  • Hedi Wechner vermutet "eine Aufforderung aus Innsbruck an die Presse zu berichten"
  • hochgeladen von Sebastian Noggler

WÖRGL (nos). "Ich erzähle nur, was mir zugetragen wurde", meinte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner zu Beginn eines Pressegesprächs am Mittwoch, dem 16. November, in dem sie ihre Sicht zu den noch laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Sachen "Fischerfeld" schildern wollte.

"Ich war einigermaßen erstaunt, dass das plötzlich aufpoppt", so Wechner in Bezug auf einen Artikel der Tiroler Tageszeitung. Darin wird festgestellt, dass durch die Staatsanwaltschaft Innsbruck Ermittlungen laufen, da es rund um den "Fischerfeld-Deal" zwischen Stiftung und Stadtregierung in der Amtszeit von Altbürgermeister Arno Abler (laut Wechner 2006/07) zu einer Weitergabe von vertraulichen Protokollen an die WIST gekommen sein soll. Die TT spricht von einem "Vermögensnachteil für die Stadt" von bis zu einer Million Euro.

"Hier wurde einstimmig in einer Fraktionsleitersitzung beschlossen, dass hier nichts hinausgeht", erzählt Wechner, "die Staatsanwaltschaft wurde von der ehemaligen Vizebürgermeisterin Evelin Treichl eingeschaltet, und zwar im Dezember 2015."
Der Grund liegt für Wechner auf der Hand: "Es ist ganz klar, dass diese Nebengranate nicht gegen 20 Mitglieder des Gemeinderats, sondern gegen mich gerichtet war!" Ein "enger Vertrauter" Treichls habe "die WIST in die Stadt geholt" und sei "auch als berater für die WIST tätig gewesen", so Wechner weiter. Dann habe dieser mit dem Verein gebrochen "und plötzlich war alles positive negativ", fährt die Bürgermeisterin fort.

"Die WIST beruft sich auf diese Geschichte mit der Übertragung des Grundstücks"

Wörgls Bürgermeisterin ließ "alle Protokolle aus dieser Zeit ausheben", um festzustellen, welche – vertraulichen – Informationen hier weitergegeben worden seien und zitierte einige Sätze daraus, "um zu zeigen, wie nichtssagend sie sind". "Da steht nichts drin, was vertrauliche Informationen angeht", erklärt sie. Woher die Zahlen kommen, die die Tiroler Tageszeitung nennt "kann ich nicht nachvollziehen. Der einzige finanzielle Nachteil entstand durch das Hin und Her nach dem Bruch mit der WIST."

"Kein einziges Mal kontaktiert"

Die Bürgermeisterin erklärte auch, dass bis Juli diesen Jahres gar nichts passiert sei, dann nahm die Staatsanwaltschaft telefonisch Kontkt zu Vizebürgermesiter Mario Wiechenthaler auf. "Ich wurde kein einziges Mal kontaktiert", so Wechner. Sie habe bei "KufGem", der Betreiberfirma des "Session-net"-Programms auch prüfen lassen, ob sich die Spuren des "Verräters" noch nachvollziehen ließen, etwa durch dessen IP-Adresse. "Laut KufGem ist das nicht mehr möglich", bedauert Wechner.

Die Bürgermeisterin zeigte sich "verwirrt über die Dinge, die hier passieren" habe "viel Vertrauen in die Österreichische Justiz" die sich sicherlich "nicht zum politischen Vehikel machen" lasse. Aber: "offensichtlich gibt da jemand keine Ruhe und will das am Köcheln halten" meint Hedi Wechner, "erstaunt darüber, was da abgeht" und vermutet "dahinter ein Politikum. Sie wolle sich aber "da nicht auf Mutmaßungen stützen". "Da ist ja nichts irgendwo unter der Hand gelaufen", glaubt die Bürgermeisterin zu wissen.

Die Klagsschrift der WIST erging auch an den gesamten Gemeinderat. Wechner meint: "Nichts aus den Protokollen weist darauf hin, worauf sich die WIST in ihrer Klagsschrift bezieht!" Sie will allerdings keine Vermutungen anstellen, wer hier welche vertraulichen Details an den Prozessgegner weitergab:

"Ich sage hier nicht 'ich war's' oder 'ich war's nicht', dazu gebe ich keine Stellungnahme ab, ich stelle nur Fakten fest!"

"Die letzte Legislaturperiode war von Angriffen und Vrleumdungen geprägt", will die Bürgermeisterin jedoch festhalten, "es handelt sich hier um ein Politikum". Dass die Staatsanwaltschaft hier ermittle "zeigt für mich, dass es im Hintergrund politisch ganz schön rumort", so Wechner. Sie findet: "Es wäre jetzt an der Zeit Frieden zu schaffen", und fragt gleichzeitig: "Was da noch alles aus schwarzen Fluten auftauchen würde?"

Mit dem mehr oder weniger direkten Vorwurf der politischen Einflussnahme auf die (per Gesetz unabhängige) Staatsanwaltschaft dürfte Wörgls Bürgermeisterin wohl mit Amtspost rechnen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.