Hans Mikl: "Landwirt ist einer der schönsten Berufe"

Im Gipfelhaus am Magdalensberg bei Heike Skorianz: LK-Direktor Hans Mikl und Chefredakteur Gerd Leitner | Foto: Hude
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Die Landwirtschaftskammer war bereits mit Prämierungen zu Gast bei Familie Skorianz. Für den Business Lunch der WOCHE kehrt Direktor Hans Mikl ins Gipfelhaus am Magdalensberg zurück.
Keineswegs gehören kulinarische Veranstaltungen zum Alltag Mikls. Er managt die Geschäfte der Kammer; als Personalchef unterstehen ihm 210 Mitarbeiter. "Die Arbeit ist reines Management", sagt er.
Im ständigen Austausch mit Präsident Johann Mößler liefern er und seine Mitarbeiter den fachlichen Hintergrund für agrarpolitische Entscheidungen. "Der Großteil wird in Brüssel vorgegeben", erklärt Mikl. "Unser Spielraum ist unterschiedlich groß." Die Herausforderung sei es, Vor- und Nachteile einer Maßnahme abzuwägen und "Interessensausgleich" zu schaffen.

Bauer als Unternehmer
Die Funktion als Direktor war kein geplanter Karriereschritt Mikls. "Ich war drei Jahre bei der Kammer angestellt", denkt er zurück. "Die Aufgabe erschien mir reizvoll. Da habe ich mich beworben.
Vorher habe ich als Unternehmer gearbeitet", berichtet er. Mikl ist Landwirt. Auf Feldern in Arnoldstein bietet er Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren zum Selbstpflücken an; außerdem hat er sich auf Speiseöle spezialisiert. Acht verschiedene Sorten gibt es direkt ab Hof. "Wir haben die einzige Ölpresse in Oberkärnten", so Mikl.

Hof im Haupterwerb
Der Hof steht nach wie vor im Haupterwerb. Selbst pflegt er ihn aber nur mehr am Wochenende und im Urlaub. "Meine Frau Brigitta ist sehr unternehmerisch – ohne sie würde es nicht gehen."
Die Landwirtschaft sieht Mikl als Ausgleich. "Die Arbeit ist befriedigend, weil sie den Körper müde macht", sagt er. Und: "Es ist einer der schönsten Berufe, die es gibt." Man arbeitet "mit Lebewesen und im Takt der Natur". Das Wunderbarste sei es, wenn "kleine Kinder am Hof sind". Mikl schwärmt von der Zeit mit der Familie.
Trotzdem weiß er, wo den Landwirten der Schuh drückt. "Viele beuten sich selbst aus", sagt er klar. Bis zu 80 Stunden pro Woche seien sie mit Arbeit eingedeckt, um ihr Auslangen zu finden. "Menschen zahlen uns für das Produkt – nicht für die Arbeitszeit."

Mehr Produktivität
"Der Innovativere und Produktivere gewinnt – die Gesetze des Marktes sind auch bei uns Realität", so Mikl. Manche Betriebe scheiden aus. "Wenn Kinder nicht weitermachen wollen, ist das oft ein schmerzhafter Prozess."
Die Verbleibenden bemühen sich durch Automatisierung produktiver zu werden. "Alle Menschen haben ein Programm", ist er überzeugt: "Mit minimalem Aufwand und maximalem Glück." Oft erlebt er es auf seinem Erdbeerfeld. "Die Gäste schwärmen von den kleinen Erdbeeren, pflücken aber nur große", berichtet Mikl von seinen Beobachtungen. "Sie bücken sich seltener und haben den Korb rascher voll." So schone man Ressourcen.

Ein Familienbetrieb seit nun 158 Jahren

Seit 1856 betreibt die Familie Skorianz das Restaurant im Gipfelhaus am Magdalensberg. Hausherrin ist Marlene Skorianz, mit ihr arbeitet Juniorchefin Heike. "Meine 15-jährige Tochter hat auch schon ein Praktikum gemacht", so Heike Skorianz.
Auf der Speisekarte stehen Produkte aus der Region. Einiges kommt sogar vom hauseigenen Hof. "Landwirtschaft und Gasthaus bilden eine gute Symbiose", so Skorianz. So werde Fleisch von den eigenen Schweinen und Rindern in der Küche verarbeitet; Kräuter und Gewürze wachsen im Garten des Genussland-Restaurants. Auch einige Getränke machen die Skorianz selbst – von Säften bis hin zu eigenen Schnäpsen können Gäste verkosten.

Zur Sache - Menü

Im Gipfelhaus am Magda-lensberg bei Familie Skorianz wurde serviert:

Als Vorspeisen: Brot mit Salami, Liptauer und Glundnem Käse sowie Kürbiscremesuppe.

Die Hauptspeisen:
Junghirschbraten mit Apfelkraut, Kartoffelknödel und Preiselbeeren.

Pfeffersteak vom eigenen Rind mit Bratkartoffeln und Gemüse.

Zu trinken gab es selbst gemachten Melissensaft.

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