See: Asylwerber helfen bei Aufräumungsarbeiten

Die unerwartete Hilfe der Asylbewerber aus Somalia wird bei den Einheimischen begrüßt.
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SEE (otko). Nach der Unwetterkatastrophe in See laufen die Aufräumungsarbeiten auf Hochtouren. Die Verwüstungen der Schallerbach-Mure in den Ortsteilen Gries und Elis sind nach wie vor groß. "Fünf Häuser werden abgerissen. Drei davon werden freiwillig von den Besitzern abgetragen, da sie in einem zu schlechten Zustand sind", berichtet Bgm. Anton Mallaun.
Inzwischen sind die betroffenen Häuser mit Unterstützung der Einsatzkräfte und der freiwilligen Helfer vom Geröll befreit und ausgeräumt worden. Jetzt beginnen die Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten. "In den Häusern ist ziemlich alles passiert, aber in den Kulturen und in der Natur ist noch viel zu tun. Dass uns Asylbewerber nun helfen, kann ich nur begrüßen, da die Leute Hoffnung schöpfen, wenn wieder alles aufgeräumt ist", betont Mallaun. Zudem sei nun unter der Woche die Hilfeleistung etwas abgeflaut. Am Mittwoch war eine 8-köpfige Gruppe von Ayslwerbern mit der Beseitigung von Flurschäden beschäftigt. Am Donnerstag kommen weitere 16 Asylbewerber hinzu. Der Einsatz soll so lange dauern, wie es notwendig ist.

Ehrenamtliche Arbeit

Ausgegangen ist die Initiative von Sascha Thaler, der ehrenamtlich in der Betreuung von Asylbewerben tätig ist. "Wir haben die Fotos in den Medien gesehen und haben sich spontan gemeldet. Wir wollen den Leuten helfen, um damit Danke zu sagen", betonten die Freiwilligen. "In Innsbruck haben sich binnen einer Stunde 65 Freiwillige gemeldet und bis heute gibt es 167 Zusagen aus vier verschiedenen Heimen", zeigt sich Thaler erfreut. Der Transport wird von verschiedenen Busunternehmen aus Tirol kostenlos durchgeführt, wobei die Fahrer dies in ihrer Freizeit machen.
Die in See eingesetzten Asylbewerber stammen aus Somalia, dem Kosovo und Syrien. "Am Donnerstag beginnt der Ramadan und trotz der Erschwernis nichts essen und trinken zu dürfen, haben wir keinen davon abbringen können hierher zu kommen", verweist Thaler. Eine Bezahlung haben die jungen Männer ebenfalls abgelehnt. "Wir haben ihnen die mögliche Abgeltung von drei Euro pro Arbeitsstunde angeboten, aber sie machen es ehrenamtlich. Für die Verpflegung sorgt die Gemeinde", schildert Helmuth Schöpf, Leiter des Asylwerberheims in Landeck-Kaifenau.
Zufrieden mit der geleisteten Arbeit zeigt sich auch Bgm. Mallaun: "Es gibt keine Probleme und wir sind um jede Hilfe dankbar." Auch bei den Einheimischen ist die unerwartete Hilfe der Flüchtlinge herzlich willkommen. Etwas Unmut herrscht allerdings über die zahlreichen untätigen Schaulustigen, die jeden Tag das Katastrophengebiet bevölkern.

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