Zams: Klostergrund für Flüchtlinge
Die Nutzung eines 1,8 Hektar großen Klostergrundstücks führte zu einer kontroversiellen Debatte im Gemeinderat.
ZAMS (otko). Für Gesprächsstoff sorgte bei der letzten Sitzung des Zammer Gemeinderates ein 18.000 Quadratmeter großes Grundstück des Orden der Barmherzigen Schwestern.
"Das ganze Projekt hängt mit dem Heim des Ordens in Mils bei Hall zusammen. Aufgrund von Auflagen müssen für Menschen mit Behinderung bis 2021 kleinere Wohneinheiten zur Verfügung gestellt werden. Wenn sich sonst nichts finden, kommt dieses Grundstück dafür in Frage", erläuterte Bgm. Siegmund Geiger den Hintergrund. Jedenfalls wäre ein solches Projekt eine Aufwertung für die Gemeinde. Einstimmig wurde dann vom Gemeinderat die Erstellung eines Bebauungsplanes für das gesamte Grundstück beschlossen.
"Einige Fragen sind aber noch zu klären, da auch Teile des Grundstücks vom Hochwasser betroffen sind", betonte GR Andreas Grüner, Obmann des Raumordnungsausschusses.
FPÖ gegen Flüchtlingsheim
In Fahrt kam die Debatte allerdings, nachdem AZL-GR Ingrid Kolp die Pläne für Flüchtlingsunterkünfte auf dem Grundstück aufs Tapet brachte. "Ich habe nichts mehr gehört. Das Mutterhaus hat es dem Land angeboten. Unterkünfte für ca. 52 Flüchtlinge könnten dort errichtet werden", beantwortete Bgm. Geiger die Frage.
FP-GR Mathias Venier wollte vom Dorfchef wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, solch ein angedachtes Flüchtlingsheim zu verhindern. "Wenn es steht, dann steht es. Ich bin grundsätzlich dafür dem Orden das Projekt zu ermöglichen, aber ein Flüchtlingsheim im dichten Siedlungsgebiet und in dieser Größenordnung ist nicht wünschenswert, da es allerorten Probleme gibt", so Venier.
AZL-Chef Georg Steinwender meinte, dass er es sich nicht vorstellen kann, dass der Orden die "irrsinnig große Fläche von 1,8 Hektar für 52 Flüchtlinge her nimmt."
Bgm. Geiger verwies darauf, dass es sich nur um eine Anfrage gehandelt habe. "Wir müssen vorerst abwarten und es liegt noch nichts am Tisch. Jedenfalls stehen die anderen Fraktionen der Unterbringung von Flüchtlingen positiv gegenüber", betonte der Zammer Dorfchef, der nichts vom Verhindern wissen wollte. Derzeit gibt es im Zams 35 Flüchtlingsplätze, die aber aufgrund der Rotation nicht immer alle belegt sind.
Gespräche laufen
Generaloberin Sr. Dr. Maria Gerlinde Kätzler gab auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER folgende Stellungnahme ab: "Das Land ist mit der Anfrage an den Orden herangetreten, ob eine Fläche des Klostergrundes zur Verfügung gestellt werden könnte. Momentan finden Gespräche darüber statt. Es gibt derzeit noch keine Ergebnisse."
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