Almprodukte haben einen unschätzbaren Wert

Bezirksobmann Elmar Monz, Wendelin Juen, Alexander Walser (beide Agrarmarketing Tirol) und Johann Jenewein (Amt der Tiroler Landesregierung) (v.l.). | Foto: LK Tirol
  • Bezirksobmann Elmar Monz, Wendelin Juen, Alexander Walser (beide Agrarmarketing Tirol) und Johann Jenewein (Amt der Tiroler Landesregierung) (v.l.).
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ZAMS. Über 50 Teilnehmer verfolgten mit Spannung die Ausführungen der Referenten. Bezirksobmann Elmar Monz betonte bei der Eröffnung die große Bedeutung der Sennalmen im Bezirk Landeck: „Bei uns gibt es 28 Almen mit Milchverarbeitung und Käseproduktion, das ist fast die Hälfte von Tirol. Die müssen wir in Zukunft besonders unterstützen!“
Referent Johann Jenewein vom Amt der Tiroler Landesregierung überraschte in seinen Ausführungen mit Zahlen zur Produktion. Die Almkäseproduktion im Alpenraum beträgt 6.539 Tonnen, das sind lediglich 0,04 Prozent der EU-Milcherzeugung. „Wir bewegen uns also in einer absoluten Nische“, zeigt Jenewein auf. In Österreich werden 1.068 Tonnen Almkäse produziert, etwa ein Drittel davon in Tirol. Was macht den Qualitätsunterschied aus? Es ist die Zusammensetzung der Almmilch und deren hoher Gehalt an gesundmachenden Inhaltsstoffen. Mehrere Untersuchungen belegen, dass die Almmilch deutlich höhere Gehalte an Vitamin A und D aufweist. Aber ein wahrer „Jungbrunnen“ sind die hohen Gehalte an den ungesättigten Fettsäuren, wie der Omega-3-Fettsäure und der konjugierten Linolsäure. Almmilch aus traditioneller Bewirtschaftung erreicht bis zu dreimal höhere Werte bei den gesunden Fettsäuren gegenüber anderen Produktionssystemen.

Projekt Almleben

Die Almwirtschaft ist auch ein zentraler Bestandteil der Aktivitäten bei der Agrarmarketing Tirol. Geschäftsführer Wendelin Juen gab einen Überblick vom Almochs, dem Jahrling über das Berglamm bis hin zum Almschwein und natürlich zur Almmilch: „Diese Produkte sind einzigartig und nur über diesen Weg kann man das Grünland im Berggebiet veredeln“. Einen Schwerpunkt setzt die AMT beim Projekt Almleben. Hier werden die Sennalmen intensiv betreut, besonders bei der Qualitätssicherung mit Hygieneprogrammen und Schulungen. Das Wichtigste ist aber, weiß Projektleiter Walser, die Senner haben einen Berater, der unmittelbar unterstützend zur Verfügung steht.
In einer angeregten Diskussion wurden die Erfahrungen ausgetauscht und vor allem auch über die wirtschaftliche Situation der Sennalmen und die Preise bei Almprodukten diskutiert. Sehr positiv stimmt der hohe Stellenwert, den der Alm- und Bergbauer beim Konsumenten hat. Eine, GfK-Umfrage vom August dieses Jahres zeigt, dass er bei der Frage nach dem Vertrauen in eine Berufsgruppe knapp hinter den Feuerwehrleuten den zweiten Platz belegt. Der Konsument schätzt die multifunktionalen Leistungen der Berglandwirtschaft bei dem Schutz vor Naturgefahren, dem Erhalt der Kulturlandschaft und Biodiversität, dem Beitrag zum Klimaschutz durch nachhaltige und regionale Kreisläufe bis hin zum Qualitätsprodukt, das eine sehr positive Wirkung auf unsere Gesundheit hat.

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