"Das Funkhaus soll auf der Wieden bleiben"
Auf der Wieden steigt der Widerstand gegen das Ende des Funkhauses und den Umzug auf den Küniglberg.
WIEDEN/HIETZING. "Tausende Menschen haben bereits die Petition unterschrieben. Namhafte Künstler wie Karl Markovics und Elfriede Jelinek sprechen sich ebenso für den Erhalt des Funkhaus in Wieden aus. Die Politik muss jetzt die Notbremse ziehen", erklärt Barbara Neuroth.
Für sie stellt die geplante Übersiedlung der Radioredaktion auf den Küniglberg einen bedeutenden Verlust für den 4. Bezirk dar. Ebenso wird ein Qualitätsverlust der Radiosendungen durch die geänderten Arbeitsbedingungen befürchtet: "In der Innenstadt hat man kurze Wege zu den kulturellen Einrichtungen, über die berichtet wird. Dass die Schauspieler dann auch schnell einspringen um Texte einzulesen, wenn sie dafür nach Hietzing fahren müssen, ist fraglich."
Stadtstudio gefordert
Statt den Radiobetrieb zu verlegen, fordert Neuroth vielmehr den Ausbau des Stadtstudios: "Das Gebäude ist in einem sehr guten Zustand. Die Aufnahmestudios sind am neusten Stand. Eine Absiedlung derzeit macht absolut keinen Sinn." Dass das Radiokulturhaus im der Argentinierstraße erhalten bleibt, tröstet nicht über die Sorge hinweg, was mit dem Rest des Gebäudes passieren wird. "Ein weiteres Hotel oder noch mehr Luxusappartments können den Verlust der vielen Journalisten im Bezirk nicht aufwiegen. Bei all dem Gerede vom Einsparungspotential ist zudem zu befürchten, dass es auch in der Radioredaktion zu Einsparungen kommen wird", so Neuroth.
Fragwürdiges Rechenmodel
Der Wirtschaftsprüfer Günther Robol äußert bedenken an den Berechnungen des ORF, mit denen die Absiedlung nach Hietzing argumentiert wird. So bleibt das Einsparungspotential laut Annahme unverändert über die nächsten 20 Jahre. "Wie können gerade 20 Jahre sachlich begründet werden? Wie können konstante 10 Mio. sachlich begründet werden?" Das Mindestangebot für die Immobilie beträgt derzeit nur 18 Millionen € - die stetig wachsende Bietergemeinschaft rund um Günther und Christoph Robol hat darum angekündigt in den Bieterprozess einzusteigen.
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