Ollersdorf betreibt Naturschutz mal vier
Vier neue Gemeindeschutzgebiete in nur einem Jahr haben der Gemeinde Ollersdorf den Bezirksblätter-Regionalitätspreis in der Kategorie "Umwelt" beschert.
Im burgenländischen Naturschutz ist der Begriff des "Gemeindeschutzgebiets" noch relativ jung. Als bislang einzige Gemeinde des Landes hat Ollersdorf bislang vier solcher Schutzgebiete auf eigenem Hotter eingerichtet.
Natürliche Vielfalt
Dazu zählen ein Erlenbruchwald, eine Feuchtwiese, ein Amphibienteich sowie eine Mager- und Streuobstwiese. Die vier Gebiete spiegeln die Vielfalt natürlicher südburgenländischer Lebensräume wider.
"Zum einen geht es darum, Naturräume zu erhalten. Zum anderen wollen wir das Bewusstsein dafür schaffen, was unsere unmittelbare Umgebung zu bieten hat und was wir unseren Kindern hinterlassen können", begründet Bürgermeister Bernd Strobl die Initiative.
Enzian-Vorkommen
Die wahrscheinlich größte Überraschung birgt der Trockenrasen im Ried Graben. Biologen haben hier erst vor zwei Jahren ein Vorkommen des streng geschützten Kreuz-Enzians entdeckt. Auch Büschelnelke, Heidenelke, Knollen-Mädesüß und Moschusmalve - allesamt in ihrem Bestand gefährdet - wachsen auf dem auf einer Geländekuppe gelegenen Magerrasen. Insgesamt 22 Heuschrecken- und 27 Schmetterlingsarten kreuchen und fleuchen über die Wiese.
Schwertlilien-Sumpf
Mit Sumpfdotterblumen geradezu übersät ist im Frühling der Erlenbruchwald in direkter Nachbarschaft des Golfplatzes. Im Frühsommer blühen überall in dem sumpfigen Gelände entlang des Haslingerbaches die Wasserschwertlilien.
Laichgewässer
Zwei Teiche in unmittelbarer Nähe des Radweges in Richtung Litzelsdorf sind wichtige Laichgewässer für Amphibien. Erdkröte, Springfrosch, Grasfrosch, Grünfrosch und Braunfrosch stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Gefährdete Arten
Eine Kombination verschiedener Biotoptypen stellt die Feuchtwiese am Haslingerbach dar. Magerrasen, alte Obstbäume, eine Grabenböschung und eine feuchte Frischwiese bilden eine Heimat für gefährdete Arten wie Wasserschwertlilie, Glanz-Wiesenraute, Großen Feuerfalter oder Kurzschwänzigen Bläuling.
Strembach wird renaturiert
Mit der Ausweisung der vier Gemeindeschutzgebiete ist es in Ollersdorf aber noch nicht getan. Sowohl nördlich als auch südlich des Ortsgebietes hat vor zwei Jahren die Renaturierung des Strembachs begonnen. Flussmäander und künstliche Altarme geben dem Bach zumindest teilweise das Bild zurück, das er durch Begradigungen in den 70er Jahren verloren hat.
Für all diese Bemühungen hat die Jury der Bezirksblätter Burgenland der Gemeinde Ollersdorf für das Jahr 2014 den Regionalitätspreis in der Kategorie "Umwelt/Natur" zuerkannt.
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