Platz für Museum gesucht: Wahre Schätze der Tiroler Bergrettung wollen ans Licht!
Die Geschichte der Bergrettung, viele Fotos und Gegenstände vergangener Zeiten sind noch versteckt – in einem Lager der Landes-Leitung in Telfs. Kurt Nairz möchte das ändern, der Landesleiter a.D. sucht ein neues Zuhause für die wertvollen Gegenstände.
TELFS. Seit 1947 ist die Berg-Rettung in Tirol in einem Verein organisiert. Ehrenamtliche sorgen dafür, dass im Sommer und im Winter Vermisste, Verletzte oder auch Tote im Gebirge mutig und aufopfernd aus schwierigem Gelände geborgen und ins Tal gebracht werden. (Website der Bergrettung Tirol)
Ausrüstungsgegenstände und die Bergeverfahren haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, seit jeher gleich geblieben sind aber Kameradschaft und Zusammenhalt der Mitglieder: „Bergretter sind mit Leib und Seele und mit viel Leidenschaft bei der Sache“, erklärt Landesleiter a.D. Kurt Nairz.
Rettungsmaterial von früher: Suche nach einem guten Platz
Mit viel Leidenschaft widmet sich der „pensionierte“ Bergretter der Vergangenheit und sucht einen Platz für ein Bergrettungsmuseum in Telfs. Bis dahin warten wertvolle Antiquitäten in einem Nebengebäude der Landesleitung, eingesperrt in einem provisorisch errichteten Raum, auf eine würdige Präsentation in der Öffentlichkeit.
Sammlung aus den letzten Jahrzehnten
„Das ist ein wahrer Schatz, den wir dem früheren Gerätereferent Walter Ofner zu verdanken haben, der hat viel Herzblut hineingesteckt“, erklärt Nairz. Ofner hat viele ausgemusterte Geräte und Hilfsmittel im Laufe der letzten 25 Jahre in den Ortsstellen zusammengetragen. Auf Flohmärkten hat der Bergretter seltene Objekte angekauft, alles aus eigener Tasche bezahlt.
Ein Rettungsschlitten aus 1905 ist hier ebenso ausgestellt wie sämtliche Akias, die seit jeher in Verwendung waren, viele alte Schier mit Bindung und Schuhen. Wie die Verletzten in früheren Zeiten geborgen und zu Tal gebracht wurden, versetzt junge Leute ins Staunen.
Gegenstände, die Geschichten erzählen
Nairz erinnert sich noch selber an seine Kindheit, als Verletzte noch von Bergbauern geborgen wurden, mit Latschen hat man behelfsmäßige Tragen zusammengebunden, so genannte "Pflarren", darauf wurden die Verletzten gebettet und ins Tal gebracht. Tote wickelte man mit Seilen um einen Holzstamm, vorne und hinten wurde die Leiche am Baum aufgehoben und ins Tal gebracht.
Die Geschichte der Alarmierung von der Brieftaube bis zum digitalen Funk, Aufnahmen von den Anfängen der Flugrettung mit dem Kleinflugzeug der Type „Piper“ mitte der 1950er-Jahren bis zu den heutigen Notarzthubschraubern, die Geräte für den Abtransport von einfachen Holzbrettern bis zu den Aluminiumtragen, alte Lederschuhe uvam. wird in sperringen Truhen aufbewahrt, mobil aufgebaut, wie Klaus Pietersteiner von der Geschäftsstelle der Bergrettung Tirol beim Lokalaugenschein im „Museum“ erklärt: „Besser wäre es in Vitrinen.“
Telfs: Zentral und damit optimal für ein Museum
„Wir haben diese Gegenstände bei Wanderausstellungen immer wieder hergezeigt, bei der Alpinmesse usw. Aber die Sachen sind oft schwer zu transportieren, daher wollen wir einen fixen Platz, damit die Leute herkommen und sich das gut präsentiert anschauen können“, so Nairz: „Der Raum Telfs wäre wegen der zentralen Lage optimal.“
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