Großeinsatz in St. Pölten: Jugendliche hielten mit Pistole Polizei auf Trab
Für acht Verdächtige hagelt es Anzeigen unter anderem wegen gefährlicher Drohung.
ST. PÖLTEN (red). Zu einem spektakulären Polizeieinsatz ist es am 4. Februar in der St. Pöltner Innenstadt gekommen. Eine Gruppe Jugendlicher soll einer Person im Sparkassenpark eine Pistole an den Kopf gesetzt haben, was ein Zeuge beobachtete und der Polizei zur Anzeige brachte.
Daraufhin rückten zahlreiche Streifen des Stadtpolizeikommandos samt Hundeführern und Schutzwesten aus. Der Park wurde umstellt und die Parkpromenade letztlich etwa 30 Minuten lang für den Verkehr gesperrt – "um eine Gefährdung Unbeteiligter hintanzuhalten", wie Polizeisprecher Johann Baumschlager betonte.
Die Verdächtigen - sechs Tschetschenen, ein Kosovare und ein Österreicher der Jahrgänge 1996 bis 1999 - hatten jedoch inzwischen ein nahes Wettlokal aufgesucht. Dieses wurde ebenfalls von Polizeibeamten umstellt und schließlich von mehreren Polizisten mit entsprechender Schutzausrüstung und zwei Polizeidiensthunden betreten, um die acht Verdächtigen zu stellen. Dabei wurden ein Schlagring (verbotene Waffe) und ein gefälschter Ausweis sichergestellt. Bei der Durchsuchung der WC-Anlage konnte eine Schreckschusspistole sichergestellt werden. Diese Pistole dürfte dort von den Jugendlichen versteckt worden sein.
Alle befragten Personen gaben laut Polizei unisono an, dass die Waffe im Park nicht auf eine Person gerichtet worden sei, sondern die Waffe sei in der Gruppe herumgereicht worden, weil sie der Besitzer verkaufen wollte. Gegen den Waffenbesitzer wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen und die Schreckschusspistole wurde sichergestellt.
Die angehaltenen Personen werden wegen gefährlicher Drohung sowie eine Person wegen dem Waffengesetz (Schlagring) an die Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt. Weiters werden Verwaltungsanzeigen nach dem Waffengesetz, dem Jugendgesetz (Aufenthalt in Wettlokal) und wegen Ordnungsstörung vorgelegt werden.
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