Bezirk Schärding: 250 Asylbewerber sollen noch kommen
Der BezirksRundschau liegt das aktuelle Protokoll der jüngsten Bürgermeisterkonferenz vor – mit brisantem Inhalt
BEZIRK (ebd). Um es gleich vorwegzunehmen: Da bis Ende des Jahres in ganz Österreich mit 70.000 Asylwerbern gerechnet wird, muss der Bezirk laut aktueller Berechnungen heuer vermutlich noch 250 Asylbewerber aufnehmen.
Derzeit sind rund 200 Flüchtlinge in den fünf Standorten Engelhartszell, Schärding, Sigharting, Vichtenstein und Wernstein untergebracht. Etwa 20 Personen befinden sich in privater Grundversorgung. Zwei weitere Standorte werden laut dem Papier bis August geschaffen – und zwar in Münzkirchen und Waldkirchen mit jeweils 15 Plätzen. Wobei beide Standorte von einem privaten Betreiber geführt werden.
Derzeit erfüllt der Bezirk die geforderte Quote mit 96,7 Prozent und liegt damit im Oberösterreichvergleich auf dem siebten von 18 Plätzen. Zum Vergleich: Die Innviertler Bezirke Ried und Braunau kommen auf eine Quote von 90,6 beziehungsweise 80,2 Prozent. An erster Stelle liegt der Bezirk Vöcklabruck mit 165,4 Prozent. Hoher Bedarf bestehe an Plätzen für unbegleitete Minderjährige zwischen 14 und 18 Jahren.
Um die Verteilung wird sich künftig die Arbeitsgruppe "Flüchtlingskoordination Schärding" unter der Federführung der Bezirkshauptmannschaft kümmern. Ebenfalls in der Gruppe sind das Rote Kreuz, die Caritas und die Kirchen. "Eine Steuerungsgruppe überprüft die Infrastruktur und gemeinsam mit der Gemeinde wird eine Entscheidung getroffen", informiert Bezirkshauptmann Rudolf Greiner.
Containerlösung im Bezirk?
Klar scheint, dass bei den Übergangsquartieren von den hohen Standards abgerückt wird, da laut Greiner "sonst die Unterbringung bei der erwarteten Zahl an Flüchtlingen nicht erfüllt werden kann." Auf die Frage, ob es im Bezirk auch zu einer Containerlösung kommen könnte, meinte er: "Fest steht, dass oberösterreichweit in nächster Zukunft 1500 Quartiere aufzustellen und Containerstandorte notwendig sind." Dem Protokoll ist zu entnehmen, dass als dringende Maßnahme auch auf Bezirksebene Standorte für mobile Wohncontainer geprüft werden sollen.
Weiters ersucht Greiner die Gemeinden um besondere Unterstützung von Menschen mit positivem Asylbescheid bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. "Da sie sonst ein Fall für die bedarfsorientierte Mindestsicherung werden und somit ein Kostenfaktor für die Gemeinden."
Übergangs- und Dauerquartiere für Flüchtlinge benötigt
Benötigt werden Übergangsquartiere (für bis zu 40 Personen für vier bis sechs Monate) sowie Dauerquartiere für bis zu 25 Personen. Wer helfen will, kann sich an die Caritas unter 07766/50222 oder an Friedrich Burgstaller von der BH Schärding unter 07712/3105-70346 wenden.
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