Ehemaliger Kirchenwirt wird zu koptischem Gebetshaus
WERNSTEIN. Eine lange Tradition hatte der Kirchenwirt „Pöppl“ in der Inntalgemeinde, über Jahrzehnte war er Treffpunkt für viele Gäste und Mittelpunkt für die verschiedensten Anlässe. Nach dem plötzlichen Ableben des Wirtes vor einigen Jahren wurde das Areal an Johann Haas verkauft, der das Wirtshaus noch einige Zeit weiter führte. Nun steht es aber seit Jahren still und droht dem Verfall.
Wirt vermittelt
Vor kurzem wurde das Gebäude von der koptisch-orthodoxen Kirchen in Österreich gekauft, die es nun zu einem Pfarrheim mit einer kleinen Kapelle für ihre Gläubigen umbauen will. Vermittelt hat den Kauf der Hotelier Maher Azer, der in St. Florian das Landhotel betreibt. Azer stammt aus Ägypten, ist selbst Kopte und lebt seit 24 Jahren in Österreich. „Bis jetzt waren wir immer in der evangelischen Kirche in Schärding zu Gast, denn die nächste koptische Kirche ist in Linz,“ meint Azer.
400 Gläubige in Oberösterreich
Als Gründer der koptisch-christlichen Kirche gilt der Überlieferung nach Markus, der Verfasser des Markus-Evangeliums, der im ersten Jahrhundert in Ägypten gelebt haben soll. Er war der erste Bischof von Alexandria. Der Religionsgemeinschaft steht ein Papst vor, seit 2012 ist das Tawadrous der II., Bischöfe und Priester betreuen die Gläubigen.
Gabriel Amba, der Bischof der Kopten in Oberösterreich erklärt, dass es in unserem Bundesland rund 400 Gläubige gibt und nach Abschluss aller Formalitäten der Gasthof adoptiert werden kann. In vielen Ländern wie in Ägypten, Syrien oder dem Irak werden die koptischen Christen von fanatischen Moslems verfolgt.
Das neue „Haus Gottes“ soll jedenfalls für alle Menschen offen sein, jeder, der Interesse hat, ist willkommen.
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