Fatimatage Schardenberg
Gemma wieder a‘moi Woifahrten

Jeweils an den 13. der Monate Mai bis Oktober ziehen Tausende Wallfahrer aus Oberösterreich und Niederbayern zur Mutter Gottes in den Fronwald bei Schardenberg. | Foto: Fotos und Repros: Franz Gruber
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  • Jeweils an den 13. der Monate Mai bis Oktober ziehen Tausende Wallfahrer aus Oberösterreich und Niederbayern zur Mutter Gottes in den Fronwald bei Schardenberg.
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Vor 80 Jahren wurde der Grundstein zu den Fatimatagen im Fronwald in Schardenberg gelegt. Angefangen hat alles mit einem Gestapo-Ortsverbot – und einer Idee beim Rosenkranzbeten.

SCHARDENBERG. Während des zweiten Weltkrieges sollte der seinerzeitige Pfarrer von Schardenberg, Michael Mayr, „freiwillig“ auf seine Pfarre verzichten. Da er dies aber nicht tat, bekam er von der Gestapo Ortsverbot. Der damalige Kooperator Pater Berthold Haberfellner vom nahegelegenen Kloster Hamberg an der Grenze zu Passau, führte somit die Pfarrseelsorge vor Ort. Ende Juni 1944 gab es einen verstärkten Briefwechsel zwischen Mayr und Haberfellner. Es ging um das Gelöbnis die die Bewohner der Pfarrei Schardenberg zur Ehren der Gottesmutter von Fatima machen sollten. Nämlich eine Kapelle im nahegelegenen Fronwald zu bauen, in der stets um Priesterberufe und Heilige Familien gebetet werden sollte. Die Idee des Gelöbnisses kam Salvatorianerpater Haberfellner übrigens beim Rosenkranzbeten. Er ließ nicht locker und so war das der Anfang der beliebten Wallfahrten nach Schardenberg.

23-jähriger zeichnete Rosenkranzkönigin

Ein 23-jähriger SS-Mann, der noch nie Religiöses gemalt hatte, schuf mit Farbkreide ein Bild der Rosenkranzkönigin von Fatima. Dieses Bild kam nach Schardenberg, und vor ihm legten zuerst einige Männer geheim das Fatimagelöbnis ab. Nach Rücksprache mit dem damaligen Linzer Diözesanbischof Josephus Cal. Fließer legte die ganze Pfarrgemeinde dann schließlich am Feste Maria Himmelfahrt – am 15. August 1944 – das Gelöbnis auch öffentlich in der Pfarrkirche ab: „Dank und Bitte an das Unbefleckte Herz Mariens“ standen dabei im Mittelpunkt. Das Gelöbnis wurde ohne Bedingung gemacht. Und so war der Grundstein zu den Fatimatagen jeweils an den 13. der Monate Mai bis Oktober gelegt.

Marienstatue aus Portugal

Im Mai 1951 wurde die aus Fatima in Portugal stammende Marienstatue vom Ort hinauf auf den Gnadenaltar des neuen Heiligtums übertragen. Auch Bischofskoadjutor Franz Zauner und der Passauer Bischof Simon Konrad Landersdorfer haben daran teilgenommen. Am 13. August 1960 besuchte der Bischof von Fatima Joao Venancio Schardenberg. Lokalreporter Franz Gruber aus Schärding kann sich daran noch gut erinnern. Er war damals sechs Jahre alt und als Ministrant tätig: „So viele Leute hat Schardenberg an einem Tag noch nie gesehen“. Die Gendarmerie schätzte an die 10.000 Wallfahrer. 

Ab 13. Mai ist es wieder soweit

Erstmals kann heuer der neue Schardenberger Pfarrer die Wallfahrten leiten: Didacus Chimo Ilo hat folgende Festprediger in den Fronwald eingeladen: Am 13. Mai Kaplan Klemens Langeder aus St. Georgen im Attergau. Im Juni predigt Pater Manfred Krautsieder vom Stift St. Florian bei Linz, im Juli Pfarrer Karl Sperker aus Sierning, im August Leonhard Ozougwu, Pfarrer in Schwertberg, im September Dechant Eduard Bachleitner. Im Oktober kommt schließlich der gebürtige Schardenberger Pater Johannes Haas aus Wien in seine Heimatpfarrei als Prediger. Jeweils am Vorabend beginnen die Feierlichkeiten mit einer Abendmesse samt Predigt – also auch am 12. Mai in der Pfarrkirche. An den Dreizehnten selbst beginnt die große Rosenkranzprozession in den Fronwald um 8.30 Uhr bei der Pfarrkirche im Ort. Traditionsgemäß tragen dabei vier Männer des Ortes die Marienstatue mit.

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