Wenig Frauen, die sich trauen

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BEZIRK (ska). In einem sind sich alle Parteien des Bezirks Schärding einig: Der Frauenanteil in der Politik könnte durchaus höher sein. Marianne Reininger, Bezirksgeschäftsführerin der ÖVP, meint sogar: "Frauen können wir nie genug haben."
Deshalb schmerze es umso mehr, die letzten beiden Bürgermeisterinnen des Bezirks bei der Wahl verloren zu haben. Irmgard Wirth in Esternberg entschied sich für den Ruhestand. Berta Scheuringer in Riedau musste in der Stichwahl den Hut nehmen und das Feld SPÖ-Mann Franz Schabetsberger überlassen. Nun steht in keiner Gemeinde des Bezirks mehr eine Frau an der Spitze. Und nicht nur das: Die Landtagsabgeordnete der ÖVP, Barbara Tausch, könnte ihr Mandat verlieren.

Bei der konstituierenden Landtagssitzung werde sich herausstellen, ob Tausch wieder in den Landtag einzieht oder nicht. Dass die Entscheidung noch in der Schwebe hängt, macht der Freinbergerin zu schaffen. "Es ist ein ungutes Gefühl, nicht zu wissen, ob ich meine Funktion weiterführen kann", sagt sie zur BezirksRundschau und hofft auf einen positiven Ausgang. Bei der Wahl die meisten Vorzugsstimmen im Bezirk bekommen zu haben, stärke ihr auf jeden Fall den Rücken. Deshalb denkt sie auch nichts ans Aufhören. "Sollte es nicht klappen, sehe ich das als Verschnaufpause und werde es in sechs Jahren wieder versuchen." Sie ist eine von wenigen Frauen, die im Bezirk eine politische Führungsposition anstreben. "In der Politik arbeiten die Frauen lieber im Hintergrund", ist sich Tausch sicher und berichtet von nun vier ÖVP-Vizebürgermeisterinnen in Sigharting, Schardenberg, Wernstein und Diersbach.

Ortsparteigruppen: SPÖ hat die Nase vorn

In Diersbach hat zudem eine Frau um Stimmen für das Bürgermeisteramt geworben. Paula Rackaseder von der SPÖ ist zum dritten und letzten Mal angetreten, wie sie vor der Wahl der BezirksRundschau bekannt gab. Die Roten haben generell, was Frauen betrifft, im Bezirk die Nase vorn: Von 113 Gemeinderäten sind 28 weiblich – das sind 25 Prozent. "Und fünf Ortsparteigruppen haben Frauen als Vorsitzende", freut sich Bezirksgeschäftsführer Hannes Bogner.

Auch bei der FPÖ gab's weiblichen Zuwachs. Von den 177 Gemeinderäten sind 23 Frauen – "viele davon sind auf Platz Zwei oder Drei", wie Bezirksparteiobmann Hermann Brückl berichtet. Und in Riedau steht mit Brigitte Heinzl eine Frau der Ortsgruppe vor. Brückl kann sich nicht erklären, warum es so schwierig ist, Frauen für eine politische Funktion zu motivieren. "Sie sind zwar in den Gemeinderäten mit dabei, wollen aber keine Führungsrolle übernehmen." Grünen-Sprecherin Veronika Hintermair meint, den Grund zu kennen: "Oft sind die Frauen in familiären Aufgaben wenig bis gar nicht unterstützt oder fühlen sich einer politischen Aufgabe nicht gewachsen, sodass sie ein derartiges Engagement für sich nicht überlegen." Die Grünen sind in sechs Gemeinden mit elf Mandaten vertreten. Zwei davon werden von Frauen ausgeübt. Hintermair ist sich sicher: "Auf die weibliche Gestaltungskraft kann unsere Gesellschaft nicht verzichten, egal ob in führender Funktion oder in einem Gemeindeteam."

Bürgermeisterinnen in OÖ: Schärding ist Schlusslicht

Bürgermeisterinnen sind in ganz Oberösterreich rar. Schärding ist einer von drei Bezirken – mit Eferding und Linz-Land – ohne Frau an der Spitze einer Gemeinde. Mit den meisten Bürgermeisterinnen kann der Bezirk Vöcklabruck aufwarten. Gleich sieben Frauen haben sich dort für das Amt zur Verfügung gestellt. Gefolgt von Urfahr-Umgebung mit vier Bürgermeisterinnen.

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