Tunnelsperre: Chaos am Arlberg blieb aus

Sämtliche Lkw werden am Ortsbeginn von St. Anton von der Polizei rigoros kontrolliert. | Foto: Othmar Kolp
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ST. ANTON (otko). Seit 21. April, Punkt Mitternacht, ist die wichtige Ost-West-Route durch den Arlbergstraßentunnel gesperrt. Insgesamt 160 Millionen Euro investiert die ASFINAG in die Sanierung und sicherheitstechnische Aufrüstung des längsten Straßentunnels Österreichs. An 1.400 verschiedenen Stellen im Tunnel müssen die ca. 400 Mitarbeiter der ausführenden Baufirmen in drei Schichten rund um die Uhr arbeiten, damit der enge Zeitplan erfüllt werden kann.
Während der Totalsperre werden die elektrotechnischen Sicherheitsausrüstungen erneuert, Fluchtwege mit bis zu 40 Sprengungen pro Tag hergestellt und Pannenbuchten errichtet. Spätestens am 15. November heißt es dann wieder freie Fahrt am Tag durch den Tunnel.
Die ASFINAG hat in Zusammenarbeit mit Ländern, Behörden und Einsatzkräften alles unternommen, damit der Verkehr auch während der Sperre über die Ausweichrouten fließen kann. Großen Einfluss hat die Sperre natürlich auf den Ost-West-Verkehr. Mehrere Ausweichrouten – wie etwa großräumig über Rosenheim-München (Deutschland) oder Gotthard und San Bernadino (Schweiz) stehen zur Verfügung. Größtes Augenmerk liegt jedoch auf der Arlbergpassstrecke als regionale Umleitung für Pkw und berechtigte Lkw.

Viertel musste umkehren

Beim Lokalaugenschein der BEZIRKSBLÄTTER vergangenen Freitag war nur mäßig Verkehr auf der Passstraße unterwegs. Der Verkehr rollt, wer allerdings einen Sattelschlepper vor sich hat, muss sich aber in Geduld üben, da es kaum Überholmöglichkeiten gibt.
Für Schwerfahrzeuge mit Anhänger gilt ein Fahrverbot auf der Alrbergpassstraße B197. Ausgenommen davon ist der Ziel- und Quellverkehr in den Bezirken Landeck, Bludenz und Feldkirch. Für Pkw mit schweren Anhängern (über 750 kg) gilt am Wochenende ebenfalls ein Fahrverbot. Für Radfahrer wurde von der Gemeinde St. Anton am Arlberg ein Shuttledienst eingerichtet.
Das Lkw-Fahrverbot wird von der Polizei in Stuben und St. Anton rigoros kontrolliert. "In der ersten Woche wurden von den BeamtInnen pro Tag ca. 100 Lkw kontrolliert, wobei 20 bis 30 keine Berechtigung hatten. Trotz aller Erklärungsversuche, dass sie vom Fahrverbot nichts gewusst hätten, mussten die Lenker umkehren und sie werden zudem bei der BH Landeck angezeigt", berichtet Norbert Ladner, Verkehrsreferent des Bezirkspolizeikommandos Landeck. Unter den schwarzen Schafen seien viele osteuropäische Lenker. "Die Speditionen sind über das Fahrverbot informiert. Trotzdem wird probiert und am Anfang wird auch geschaut, ob kontrolliert wird", so Ladner.
Für den St. Antoner Bgm. Helmut Mall hat in der ersten Woche alles "tadellos funktioniert". Die Gemeinde habe mit dem Verkehrskonzept ihre Hausaufgaben gemacht. "Wider Erwarten ist es gut angelaufen. Den ersten echten Härtetest wird es zu Pfingsten geben", so Mall.

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