Kaunertal: Kraftwerks-Ausbau im EU-Interesse?
Am 24. Juni entscheidet die EU, ob der Ausbau des Kaunertal-Kraftwerkes im gemeinschaftlichen Interesse steht. VP-Energieprecher Mattle hofft am positiven Entscheid.
KAUNERTAL (otko). Im Zuge des Zwischenergebnisses der Umweltverträglichkeitsprüfung wurde Ende Juni bekannt, dass die Erweiterung des Tiwag-Kraftwerks Kaunertal möglicherweise als Projekt im gemeinschaftlichen Interesse der Europäischen Union eingestuft werden könnte. Insbesondere der WWF und die Grünen äußersten sich dazu sehr kritisch. Für WWF-Kampagnenleiter Thomas Diem ist dies „ein klarer Missbrauch eines ambitionierten EU-Instrumentes, um einem derart unausgegorenen Projekt, das die Behörde in wesentlichen Bereichen als nicht genehmigungsfähig bezeichnet, ein Öffentliches Interesse zu verschaffen“.
Die Europäische Union wird am 24. Juli darüber entscheiden, ob das Kraftwerk-Projekt Kaunertal im gemeinschaftlichen Interesse eingestuft wird und somit die Genehmigung erhält. WB-Landtagsabgeordneter Toni Mattle hofft auf einen positiven Bescheid aus Brüssel: "Die Wasserkraft ist die Energiezukunft für unser Land und ein unverzichtbarer Beitrag zur Energiewende. Um diese auch tatsächlich voran zu treiben, müssen wir die geplanten Vorhaben umsetzen. Deshalb hoffe ich auf eine positive Bewertung des Projektes", so Mattle.
Wasserkraft sichert Unabhängigkeit
Das Kaunertal-Projekt ist mit über Milliarde Euro Investitionsvolumen das derzeit größte Projekt der TIWAG. VP-Energiesprecher Mattle hat Verständnis für die Skepsis der Tiroler Grünen, verweist aber gleichzeitig auf die Wichtigkeit, das Tiroler Wasser zur Energiegewinnung so umweltschonend wie möglich zu nutzen: "Das Wasser ist das Gold unserer Berge. Durch die Tiroler Wasserkraft können wir die Abhängigkeit vom Stromimport aus dem Ausland senken und somit unseren Standort nachhaltig stärken. Deshalb appelliere ich an alle konstruktiven Kräfte im Land den Ausbau der Wasserkraft weiter voran zu treiben", so Mattle. Abschließend verweist der WB-Abgeordnete noch auf zwei wichtige Forderungen an die TIWAG: "Die betroffenen Gemeinden müssen durch entsprechende Talschaftsverträge finanziell unterstützt werden und die heimische Wirtschaft muss bei der Realisierung des Projektes stark eingebunden sein."
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