"Das Bildungsniveau muss steigen"
BEZIRK (kut). „Neue Fach(Kraft) für die Region“: Die BezirksRundschau lud zur Podiumsdiskussion bei HAKA Küchen.
Der Fachkräftemangel macht sich auch in Linz-Land bemerkbar. Zahlreiche Betriebe können keine Aufträge mehr annehmen, weil sie zu wenige Fachkräfte haben. Die BezirksRundschau versuchte, gemeinsam mit Unternehmern, Politikern und Interessensvertretern das Problem zu erörtern und Lösungsansätze zu finden.
Kreative Ideen
Das Problem der fehlenden Fachkräfte ist sehr komplex, doch es bieten sich viele Lösungsansätze an. „Ein Lösungsweg alleine wird nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen“, erklärt Josef Buttinger, Personalexperte von Bilfinger Personalservice. Linz-Land habe sehr viele Einwohner mit Migrationshintergrund, diese Menschen für eine Lehre zu begeistern sei ein wichtiger Punkt für die Lösung des Fachkräftemangels im Bezirk. „Wir dürfen auch auf die Frauen nicht vergessen. Auch hier gibt es noch großes Potenzial“, erklärt Landesrat Viktor Sigl.
Für sehr wichtig erachteten die Diskutanten, die Attraktivität der Lehre zu erhöhen.
„Die Lehre ist nicht mehr so erstrebenswert wie früher. Auch der Ruf der Lehre hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Jeder will studieren – somit gehen uns die Fachkräfte aus“, erklärt Gerhard Hackl. Ein weiterer Lösungsansatz sei beispielsweise, die Schulen mit an Bord zu holen: „In den vierten Klassen der Hauptschulen haben wir sogenannte Job-Coaches, die Kontakt mit den Schulen, Eltern und Schülern aufnehmen und diesen erste Einblicke in das Berufsleben vermitteln. Die Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice funktioniert sehr gut. 90 Prozent der Schüler können wir an Betriebe vermitteln“, freut sich Manfred Benischko.
Viele Unternehmen wünschen sich auch, dass das Niveau in den Schulen steigt. „Wir würden unsere Schüler gerne auf die Arbeitswelt vorbereiten, doch wir haben leider mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Wir stellen fest, dass Eltern sich oft nicht richtig um ihre Kinder kümmern und so müssen wir versuchen, diese Defizite auszugleichen. Wir können Schularbeiten, die wir vor zehn Jahren durchgeführt haben, heute gar nicht mehr verwenden“, erklärt Volksschullehrerin Martina Baumgartner. „Das Problem des Fachkräftemangels ist sehr komplex und es können nur mehrere Lösungswege zum Ziel führen. Wir als Bank versuchen, unsere Kunden auf dieses Problem aufmerksam zu machen und gemeinsam Lösungen zu finden“, so Christian Terink von der Sparkasse.
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