80 Tage. 1800 Anliegen
Bürgermeister Eisenschenk und Gemeindevertreter tourten "in 80 Tagen durch Tulln"
TULLN (red). Im Dezember ist in Tulln ein einzigartiges demokratisches Projekt zu Ende gegangen: Bürgermeister Peter Eisenschenk rief 2014 zum „Jahr des Dialogs“ aus und initiierte die „In 80 Tagen durch Tulln“-Tour. In kleinen Gruppen wurden von den BürgerInnen fast 1.800 Hinweise und Anliegen angesprochen, um Tulln noch lebenswerter zu machen. Jedes einzelne Bürgeranliegen wurde bzw. wird von der Stadtgemeinde Tulln bearbeitet.
Vieles bereits umgesetzt
In vielen Fällen erhielten die BürgerInnen bei den Abenden unmittelbar von Bürgermeister Eisenschenk und den anwesenden Stadt- und Gemeinderäten Antworten auf die Anliegen und Anfragen. Wenn das nicht möglich war, wurde die Fachabteilung der Stadtgemeinde mit der Bearbeitung betraut. Das Ergebnis der Tour ist mit insgesamt fast 1.800 Hinweisen und Anliegen der BürgerInnen beachtlich – und wird professionell weiterverarbeitet. Besonders erfreulich: Die meisten Anliegen konnten bereits umgesetzt werden. Andere werden in Zusammenarbeit mit der Stadterneuerung in Angriff genommen – bei der die frühzeitige Wiederaufnahme auch zu einem großen Teil auf die Dialogtour zurück zu führen ist.

751 Hinweise und Lob
Die größte Gruppe der von den BürgerInnen vorgebrachten Wortmeldungen waren Hinweise und Lob für die Arbeit der Stadtgemeinde. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel Aussagen wie „Ich genieße das Leben und Wohnen in Tulln“ oder „Ein großes Lob an die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei, die Straßenkehrer und Schneeräumer“. Ebenfalls in diese Kategorie fallen Hinweise wie „Mehr Mitbürger sollten sich an der Grünraumpflege beteiligen.“
674 bereits erledigte Anliegen
In dieser zweitgrößten Kategorie sind all jene Bürgeranliegen zusammengefasst, die von der Stadtgemeinde Tulln aufgegriffen und unmittelbar umgesetzt wurden. So wurde zum Beispiel die Asphaltierung des letzten Radweg-Teilstückes entlang der Kleinen Tulln bei zahlreichen Bürgerabenden genannt und deshalb im Projektplan der Stadt vorgezogen. Ein anderes Beispiel ist die Entfernung von Markierungen auf der Fahrbahn in Staasdorf, die zur Geschwindigkeitsbegrenzung dienen sollten, aber eine enorme Lärmbelästigung darstellten. In dieser Kategorie hinzu kommen auch viele kleine Maßnahmen wie das Montieren von Blendschutzen an Straßenlaternen, die Anbringung zusätzlicher Mülleimer oder Hinweise über Schäden an Spielplatzgeräten. Im Anschluss wurden alle BürgerInnen über die Umsetzung „ihrer“ Anliegen informiert.
248 Anliegen für 2015 und Stadterneuerung
Eine weitere Gruppe der Bürgeranliegen waren all jene, die prinzipiell umsetzbar sind, aber für die die finanziellen Mittel im Jahr 2014 nicht ausreichten. Einige davon wurden nun ins Budget 2015 aufgenommen und werden in den nächsten Monaten umgesetzt – zum Beispiel die Radwegverbindung Tulln-Nitzing, die ersten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Langenlebarn oder die Erneuerung des Schriftzuges des Feuerwehrhauses in Staasdorf. Einige Anliegen sollen auch in Zusammenarbeit mit der Stadterneuerung in Angriff genommen werden. Hierbei wird unterschieden, ob die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten in Arbeitsgruppen mit Bürgerbeteiligung diskutiert werden – wie zum Beispiel die Gestaltung eines Freizeitgeländes am Gelände der ehemaligen BMX-Bahn – oder ob die Stadterneuerung die Projekte finanziell unterstützen kann – wie zum Beispiel die Querungshilfe inkl. Gehsteig-Verbreiterung über die Staasdorfer Straße auf Höhe der Neubruchgasse.
125 nicht umsetzbare Anliegen
Die kleinste Gruppe der Bürgeranliegen machen all jene aus, die nicht umgesetzt werden können. Mögliche Gründe dafür sind z.B. gesetzliche oder technische Voraussetzungen – beispielsweise kann ein an der Kreuzung Egon Schiele-Gasse / Königstetter Straße angeregter Kreisverkehr nicht umgesetzt werden, da zu wenig Platz vorhanden ist.
„Die Tour war ein voller Erfolg. Mit Hilfe der Anregungen konnten wir Tulln noch schöner machen und die insgesamt fast 1.800 Wortmeldungen mit explizitem Lob für unsere Arbeit haben uns noch mehr motiviert“, resümiert Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk.
Der Beginn der Dialogtour
Anfang des Jahres 2014 rief Bürgermeister
Peter Eisenschenk das Jahr des Dialogs aus und kündigte an, an insgesamt 80 Abenden durch die Stadtgemeinde zu touren. Das Ziel: Den BürgerInnen bei 80 Diskussionsrunden in allen Stadt- bzw. Gemeindeteilen näher zu kommen und zuzuhören:
"Es ging mir dabei um die persönlichen Anliegen und Sorgen der Menschen und auch darum, gemeinsam das Beste für Tulln herauszuholen. Daher freut es mich besonders, dass auch alle Parteien des Gemeinderates dieses Angebot angenommen haben und bei den Bürgerabenden dabei waren. Denn die täglichen Sorgen und kleinen Anliegen der Bevölkerung nicht aus den Augen zu verlieren, das ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Stadtpolitik", so Bürgermeister Peter Eisenschenk über diese in NÖ einzigartige Aktion.
Das Konzept: Diskussion im kleinen Kreis
Das Konzept hinter den Bürgerabenden war einfach: Die Abende fanden verteilt in ganz Tulln und allen Katastralgemeinden statt und es wurden jeweils die Bewohner von wenigen Straßen dazu eingeladen. "In diesem bewusst klein gehaltenen Kreis konnten wir intensiv auf Anliegen der Menschen in dem jeweiligen Gebiet eingehen", so Bürgermeister Eisenschenk. So wurde Dialog zum zentralen Thema des Jahres 2014. Denn wenn sich eine Stadt wie Tulln so dynamisch entwickelt, dann müsse sich auch das politische Engagement verändern, um die Herausforderungen zu meistern.
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