Expedition im Land der Gärten
Vor 17 Jahren blickten die Niederösterreicher über die Thujenhecke – und entdeckten den Naturgarten.
BEZIRK TULLN (mh). Niederösterreich ist das Land der Naturgärten. Die "Garten Tulln" lockte heuer bereits 10.000 Besucher an, im Bezirk Tulln gibt es acht Schaugärten. Aber auch immer mehr private Gartenbesitzer entschließen sich auf Dünger und Torf zu verzichten. 14.000 Gärten haben niederösterreichweit eine Naturgarten-Auszeichnung, im Bezirk Tulln sind es 606. Wir haben einen davon besucht – und ein Paradies für Mensch, Pflanze und Tier entdeckt.
606 Naturgärten im Bezirk
Seit einem Jahr stolze Besitzerin einer "Natur im Garten"-Plakette ist Hermine Wiebogen aus Gumperding in der Gemeinde Würmla. "Mir ist aufgefallen, wie man sich selbst verändert und wie man mit dem Garten mitwächst", sagt die Gattin eines Kunstschmieds. Auf ihre Initiative und mit der Unterstützung ihres Mannes und der beiden mittlerweile erwachsenen Söhne konnte sie ein wirkliches Paradies direkt vor ihrer Haustür schaffen. Neben der Terrasse plätschert ein naturnahe angelegter Wildbach in den großzügig angelegten Teich, in dem sich nicht nur Seerosen und Binsen sichtlich wohlfühlen. "Besonders gerne mag ich die Frösche. Ich finde das Quaken sehr angenehm und auch unser Nachbar genießt das", erzählt Wiebogen.
Leben mit der Natur
Sehr stolz ist die Naturgärtnerin auch auf ihren Gemüsegarten, der mit Brennnesseljauche und Schachtelhalmextrakt ganz ohne Chemie immer wieder eine gute Ernte hervorbringt. "Hier wachsen Fisolen, Paradeiser, Rote Rüben und Zucchini, die ich mit großer Freude verarbeite", erzählt die Gumperdingerin. Doch ihre Lieblingspflanzen sind eindeutig die Hortensien: "Die blühen während der gesamten warmen Jahreszeit." Durch den Garten hat Hermine Wiebogen alle Jahreszeiten und jedes Wetter zu schätzen gelernt: "Man freut sich auch über Regen, weil man dann nicht gießen muss."
Zur Sache
Kernkriterien der "Natur im Garten"-Plakette sind der Verzicht auf Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und Torf. Die landesweiten Aktion wurde 1999 durch das Engagement des damaligen Umweltlandesrates Wolfgang Sobotka ins Leben gerufen.
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