Die "Vier von der Fußgängerzone" kämpfen um Freiraum
Die Gastronomen der Fußgängerzone hinter der Markthalle an der Alserbachstraße haben genug von trister Aussicht, kaputtem Pflaster und zu schmalen Schanigärten.
Wenn es nach ihnen geht, soll dort alles breiter, schöner und grüner werden. Derzeit kümmern nur zwei winzige Bäumchen in ihren Kisten und die Schanigärten als einziger bunter Lichtblick sind auf 2 Meter 40 begrenzt - inklusive Blumentrögen.
Absagen an der Tagesordnung
"Steht ein Sessel über die Markierung hinaus, gibts Abmahnungen", so "Steirer" Christian Stieninger. Oder gleich eine Anzeige. Die Betriebe dort versuchten bisher vergeblich ihre schmalen Schanigärten um 60 Zentimeter zu verbreitern und damit verbunden auch den "Kahlschlag" mit dem grauen Kopfsteinpflaster in der Fußgängerzone mit frischem Grün und Blumen zu verschönen. "Alles in Eigenregie", erklärt der Steirer in Wien Christian Stieninger, " Wir wollen von niemandem Geld haben." Erst kürzlich erhielt er wieder einen abschlägigen Bescheid durch die MA 46. Lapidare Aussage der Behörde: Da könn´t jeder kommen! Denn: "Nur damit sie mehr Geschäft machen, gibt´s keine Ausnahmen!" Auch blueorange Chef Harald Knoll kann auf derartig einschlägige Absagen zurückblicken. Er hat seit 8 Jahren hier seinen Schanigarten, einer Verbreiterung oder gar einem Niveauausgleich des extrem schiefen Bodens unter seinen Tischen wurden zahlreiche Ablehnungen erteilt. "Vor drei Jahren habe ich dann aufgegeben!" Neo-Gastonom Othmar Müller vom el café bekommt gerade die üblichen 2 Meter 40 zugestanden.
"Alle für einen, einer für alle"
Jetzt hat sich auch Todorka "Teddy" Hansl von "Teddy´s RingelSpiel" mit den drei benachbarten Kollegen solidarisiert. "Hier ist nur am Vormittag die übliche Lieferzone für Lastautos", erklärt sie. Danach sei die "Gasse" eine echte Fußgängerzone, die nur im Notfall Platz für Einsatzfahrzeuge bieten müsse. Der sei ausreichend vorhanden, denn zwischen der linken Stiege an der Rückseite der Markthalle und der schmalsten Stelle misst der Platz mehr als 6 Meter 20. Abzüglich der geforderten Schanigartenverbreiterung um 60 Zentimeter könnten hier gleich zwei Feuerwehren aneinander vorbeifahren. "Wir verstehen nicht, dass man unsere Eigenititiative in keiner Weise unterstützt, sondern von vornherein ablehnt", erklären die vier von der Fußgängerzone unisono. Doch weil man gemeinsam stärker ist und allen ein lebendiges Grätzel am Herzen liegt, geben sie nicht auf: "Wir kämpfen weiter für eine schöne Fußgängerzone, das ist doch eine Bereicherung für´s ganze Grätzel!" Und was das kaputte Kopfsteinpflaster unter ihren wackeligen Tischen angeht: "Wir bleiben dahinter, dass das endlich repariert wird, wie so oft versprochen!" erklärt Stieninger stellvertretend für die anderen.
Lösung in Sicht?
Bezirksvorsteherin Martina Malyar wünscht sich jetzt einen gemeinsamen Lokalaugenschein - vor Ort mit allen zuständigen Behörden und den Gastronomen - und meint: "Durchs Reden kommen die Leute zusammen. Wenn ausreichend Platz ist, sehe ich da kein Problem. Da haben die Initiatoren meine volle Unterstützung." Bei der Gelegenheit könne man auch die Befüllung des kaputten Kopfsteinpflasters veranlassen. Zwecks Termin sollten sich "die Vier von der Fußgängerzone" umgehend bei ihr melden. Auch die bz wird mit dabei sein und berichten.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.