Marionetten: Kleine Persönlichkeiten aus Holz

- Antonia Katrin Petz fertigt die feinen Hände ihrer Marionetten aus stabilem Lindenholz
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Antonia Katrin Petz ist gelernte Holzbildhauerin - doch die Poesie des Werkstoffes entdeckte sie erst im Marionettenbau.
ALSERGRUND. Antonia Katrin Petz hat für zahlreiche Produktionen des Marionettentheaters Schönbrunn Figuren und Puppenteile gefertigt, zuletzt für "Ritter Kamenbert". Die Werkstatt der gebürtigen Tirolerin ist am Alsergrund. Nach Wien kam sie der Kunst wegen, zum Marionettenbauen eher zufällig. 1996 begann sie, am Marionettentheater in Schönbrunn das Marionettenspiel zu erlernen, wechselte nach drei Jahren zur Märchenbühne „Der Apfelbaum“.
Zur Faszination des Marionettenspiels kam ein immer größer werdendes Interesse an den Puppen selbst. „2000 begann ich mit dem Reparieren, später mit dem Bauen von eigenen Marionetten. Das meiste habe ich mir selber beigebracht, dann machte ich einen Gelenkbaukurs und startete mit meiner eigenen Werkstatt", sagt die Künstlerin.
Großer Anklang
Seither arbeitet sie nun in ihrem Atelier und beherrscht ihr Metier so perfekt, dass sie auch Workshops für Marionettenbau gibt. Keine Marionette gleicht der anderen, jede hat einen eigenen Charakter, viele sind realen Menschen nachempfunden. Antonia Katrin Petz hat unter anderem Josephine Baker, Charlie Chaplin und Marlene Dietrich – eine Auftragsarbeit für das Marionetten-Varieté Leonardo – gebaut, die neben den authentischen Kostümen durch ihre perfekte Mimik und die natürlichen Bewegungen faszinieren. „Am wichtigsten sind Kopf und Hände“, sagt die Künstlerin.
Für die filigranen Hände der Puppen verwendet sie Lindenholz, wegen der Härte und Haltbarkeit. Zirbe wird für Kopf, Rumpf und Beine verwendet, da sie besonders leicht ist. „Beim Spielen auf der Bühne fällt jedes Gramm ins Gewicht“, weiß Petz aus jahrelanger eigener Erfahrung als Puppenspielerin. In jeder ihrer Marionetten stecken übrigens 22 Einzelteile, sämtlich aus Holz gefertigt, um die volle Beweglichkeit, die für das Spielen unbedingt nötig ist, zu ermöglichen. Die Gelenkverbindungen sind aus Leder, Schrauben, Ringen oder Holz. Die Puppenköpfe werden vor dem Schnitzen und Bemalen zunächst in Ton geformt, um möglichst individuelle Gesichtszüge, die richtige Augenstellung und die gewünschte Mimik zu erreichen. Zwischen 120 und 150 Arbeitsstunden stecken in jeder Puppe. „Die Gedankenarbeit natürlich nicht inbegriffen", sagt Petz.
Mehr Informationen unter www.theatermarionetten.at




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