FZ am Alsergrund
Muss das Frauenzentrum im WUK vielleicht bald ausziehen?

Im Wuk gibt es Widerstand gegen den Mietvertrag mit der Stadt Wien.  | Foto: Tobias Schmitzberger
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Der Streit zwischen Wuk und dem Frauenzentrum FZ kocht wieder hoch: Es könnte nun sein, dass die Gruppe Ende März nicht mehr in ihre Räumlichkeiten zurück kann. Zumindest legt dies ein offener Brief des WUK nun nahe. 

WIEN/ALSERGRUND. Die Wuk-Renovierung geht mit großen Schritten voran – doch nicht ohne Störgeräusche. Diese rühren aber nicht von Baustellengeräten her. Aktuell kocht die Situation rund um das FZ, "Frauenlesbenmädchenzentrum Wien", wieder hoch. In einem offenen Brief ruft das Wuk das FZ auf, einen Leihvertrag zu unterschreiben, um seine Räume im Gebäude weiter nutzen zu können.

Frist bis 31. März

Aktuell ist das Zentrum wegen der Sanierung der Stiege 6 nämlich von dort ausgezogen. Im April könnte das FZ nun – theoretisch – wieder einziehen. Aber, so steht's im WUK-Brief, den der Vorstand des Vereins ans FZ übermittelte:

Die fertiggestellten Räume werden wir nur dann übergeben können, wenn der vorliegende Vertrag unterzeichnet wird. Wir ersuchen euch daher hiermit, den Leihvertrag bis spätestens 31. März 2023 rechtsgültig zu unterschreiben und an uns zu retournieren.

Es geht was voran bei der Renovierung: So schaute es beim WUK im Sommer aus – diese Gerüste sind nun schon weg.  | Foto: Franziska Liehl
  • Es geht was voran bei der Renovierung: So schaute es beim WUK im Sommer aus – diese Gerüste sind nun schon weg.
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Anders gesagt: Wenn das FZ also nicht rechtzeitig bis Ende März den Leihvertrag unterschreibt, darf es nicht mehr in seine Räume zurück. Damit würde die 42-jährige Geschichte des FZ im Gebäude wohl zu Ende gehen. 

Geld erst nach Neuorganisation

Zum Hintergrund: das Wuk am Alsergrund besteht aus 150 Gruppen, Einzelpersonen und Initiativen, die in sieben selbstverwaltete Bereiche gegliedert sind. Diese verteilen sich auf die Stiegen 1-5 des großen Gebäudekomplexes aus Backsteinen, der sich an der Währinger Straße unweit des Gürtels befindet. Das FZ befindet sich in der Stiege 6 und ist kein Teil des WUK-Konglomerats, worauf die Aktivistinnen auch sehr viel Wert legen. 

Aktivistinnen des FZ (Archivbild).  | Foto: Sabine Krammer
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Genau das ist aber nun das rechtliche Problem. Seit nun das WUK seit einiger Zeit nämlich so umfassend renoviert wird, hat sich innerhalb der Organisation einiges verschoben. Die Stadt Wien steuerte für die Renovierung mehr als 20 Millionen Euro bei – aber unter der Bedingung, dass sie nur einen institutionellen Ansprechpartner für den gesamten Komplex hat. Als dieser Ansprechpartner fungiert nun das Wuk als Verein. 

Andere Rechtsauffassung

Genau das ist aber jetzt der Streitpunkt: Seitens des FZ fühlt man sich hintergangen und möchte seine Autonomie weiter verteidigen. So heißt es in einem offenen Brief des FZ vom Jänner, der auch auf Facebook geteilt wurde:

Wir verstehen uns (...) NICHT als Teil des (befristeten) Mietvertrages, den der Verein WUK mit der Stadt Wien 2020 abgeschlossen hat, denn u.a. kann der Verein WUK (Währinger Straße 59, Stiege 1-5) für den eigenständigen Verein FZ (Währinger Straße 59, Stiege 6) keinen Mietvertrag abschließen!

Stattdessen hätte man ein eigenes unbefristetes "konkludentes/gewährtes" Nutzungsverhältnis ohne Entgelt für seine Räumlichkeiten. Dieses hätte man sich seit 1988 mit der Stadt Wien sozusagen ersessen. 

Mit offenen Briefen und Frauenstreiks machte das FZ Wien zuletzt auf sich und seine Selbständigkeit aufmerksam. | Foto: FZ Wien
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Die Gegenseite sieht das natürlich anders: Die Sanierung des Wuk war nach langer, intensiver Nutzung dringend nötig geworden, so sieht es der Wuk-Vorstand. So argumentiert dieser auch in seinem offenen Brief ans FZ:

Wir stehen schließlich in der Verantwortung, für eine langfristige Absicherung des WUK zu sorgen – im Interesse von u.a. 150 Gruppen, eines Kulturbetriebs mit vier Sparten, zehn Projekten im Bereich Bildung und Beratung sowie rund 200.000 WUK-Nutzer_innen pro Jahr.

Parallel dazu hätte man versucht, mit dem FZ einen gangbaren Weg für beide Seiten zu finden. Die Lösung wäre ein "Leihvertrag" gewesen, den das Wuk mit dem FZ gern geschlossen hätte: "Dieser beinhaltet, dass das FZ seine Arbeit autonom fortführen kann wie bisher", so heißt es. Zudem sei darin festgehalten, dass sich das FZ etwa nicht an diversen Abgaben beteiligen muss, die das Wuk nun an die Stadt Wien zahlen muss. Nur Betriebs- und Energiekosten müsste das FZ demnach selbst übernehmen. 

So schaut's aktuell beim WUK aus. | Foto: WUK

Bisher war das FZ nicht bereit gewesen, den Leihvertrag zu unterschreiben. Wenn es das nicht tut, könnte es am Wuk wohl bald nochmal hitzig hergehen. Ein Ausgang scheint noch unklar, zumindest gab das FZ bisher öffentlich keine Stellungnahme zum offenen Brief ab – die BezirksZeitung wird in der Sache weiter berichten.

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