9. Dezember 2015: Doch, die Ampelmännchen sind ein Problem!

- Christoph Schwarz, Chefredakteur der bz - Wiener Bezirkszeitung
- Foto: Edler
- hochgeladen von Agnes Preusser
Wie schön. Wieder einmal ist es soweit: Die Politik erklärt uns, womit wir ein Problem haben dürfen - und womit nicht. Es geht erneut um die Ampelmännchen.
Wir erinnern uns: Die Stadt Wien ließ im Umfeld des Song Contest sogenannte gleichgeschlechtliche Ampelpärchen montieren. Internationale Medien berichteten (positiv), in der Bevölkerung waren (und sind) sie umstritten. FPÖ und ÖVP schäumten. "Wir haben wohl andere Probleme", kritisierten sie - und warfen der rot-grünen Koalition Geldverschwendung vor.
Jetzt die Retourkutsche. In Linz, wo man ausnahmsweise mal Wien werden wollte, hatte man ähnlich Männchen montiert. Bis sie die FPÖ dieser Tage entfernen ließ. Wieder ist eine Debatte entbrannt. "Wir haben wohl andere Probleme", tönt es diesmal im gleichen Wortlaut von Linken, die das Ende der Pärchen nicht verstehen.
Warum? Warum versucht die Politik ständig, ihren Wählern vorzuschreiben, welche Probleme sie zu beschäftigen hätten - und welche nicht?
Offenbar gibt es Menschen, die gleichgeschlechtliche Ampelpärchen für richtig, wichtig und ein Signal der Offenheit halten. Und dann gibt es Menschen, die homosexuelle Ampeln unnötig, verstörend und dumm finden. Man muss keine der Meinungen teilen, man kann sie sogar verwerflich finden. Dass diese Menschen für ihre Meinung einstehen und diskutieren wollen, ist aber gut. Unsere Gesellschaft wird es aushalten. Die ständige Bevormundung, was einem wichtig zu sein und wofür man sich einzusetzen hat, ist jedenfalls fehl am Platz.
Übrigens - wenn Politiker da und dort der Meinung sind, dass wir doch so viele andere Probleme hätten: Sie könnten damit beginnen, diese zu lösen. Wenn dann die Ampelmännchen unser letztes verbliebenes Problem sind, können wir uns alle gemeinsam freuen.
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