Grüne Alsergrund
Das ist das Ergebnis der Votiv-Viertel-Umfrage
Die Grünen Alsergrund riefen zu einer Umfrage auf, bei der sie über ihre Ideen für ein begrüntes und verkehrsberuhigtes Votiv-Viertel abstimmen ließen. 250 Personen nahmen Teil.
WIEN/ALSERGRUND. Vor einigen Wochen erreichten grüne Flyer rund 3.500 Haushalte im Votiv-Viertel im 9. Bezirk. Darin wurde die nächste grüne Vision präsentiert: nach den großen Plänen für die Zweierlinie erarbeitete man nun auch Entwürfe für dieses Grätzl rund um die Votiv-Kirche. Unter Einbindung von Verkehrsexpertinnen und -experten, wie es seitens der Grünen Partei heißt, legte man Ideen für eine Neugestaltung des Votiv-Viertels nach der Fertigstellung des U-Bahn-Baus vor. Diese soll rund um 2026 erfolgen.
Im Mittelpunkt dabei stand eine autofreie "Piazza Schwarzspania" zwischen Garnisongasse und Schwarzspanierstraße. Auch Pläne für viele neue Bäume im Grätzl und eine Spurenreduktion auf der Straße des 8. Mai vor der Votiv-Kirche waren darunter. Zusätzlich wurde auch eine Umfrage durchgeführt und an die Haushalte mit verschickt. Darin wurde abgefragt, was die Menschen davon halten. Auch online konnte man an der Erhebung teilnehmen. Insgesamt 250 Personen nahmen diese Möglichkeit wahr.
Nun präsentierten die Grüne ihre Ergebnisse. Alsergrunds Grünen-Chefin Josefa Molitor-Ruckenbauer: "Dabei hat sich gezeigt, das ein großer Teil sehr begeistert von unseren Ideen war. Einige fanden auch, dass diese noch nicht weit genug gehen."
90 Prozent für mehr Grün und Bäume
Konkret wünschten sich demnach 90 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden mehr Grün und mehr Bäume im Votiv-Viertel. 75 Prozent wünschen sich mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sowie extra Platz für Menschen zu Fuß, 60 Prozent wollen mehr Platz für Radfahrende. Neun Prozent wünschen sich zusätzliche Parkplätze für PKW und fünf Prozent der Befragten fordern weiterhin Durchfahrtsmöglichkeiten für den motorisierten Verkehr im Grätzl.
Dazu gesagt sein muss, dass diese Umfrage wohl nicht repräsentativ ist. Trotzdem sieht Molitor-Ruckenbauer das Ergebnis positiv: "Wir sehen und als bestätigt, dass etwas im Votiv-Viertel passieren soll." Mit den Ergebnissen wolle man den Prozess anschieben, um das Viertel künftig verkehrsberuhigter und Grüner zu gestalten. Man fordert Planungen in diese Richtung und einen Bürgerbeteiligungsprozess.
"Schon während der Baustelle gibt es weniger Verkehr", so Molitor-Ruckenbauer: "Diese Beruhigung gilt es, mit mehr Platz für Bäume und Menschen zu Fuß sowie am Rad zu bewahren."
Bezirkschefin zeigte sich skeptisch
Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) sah die Kampagne der grünen von Anfang an kritisch. "Ich finde, gewählte Mandatare und Madatarinnen sollten nicht nur Ankündigungen und Marketing betreiben", sagte Ahmad im April zur BezirksZeitung. Stattdessen solle man sich stärker in demokratische Prozesse einbringen, wo man diverse Anliegen tatsächlich umsetzen könne. Das vermisse sie bei den Grünen derzeit.
In der Sache selbst betont sie, einer Begrünung und Umgestaltung von Teilen des Votiv-Viertels durchaus offen gegenüber zu stehen. Sie nennt als Beispiel die Umgestaltung der Garnisongasse in eine Begegnungszone - ein entsprechender Antrag der SPÖ wurde im Alsergrunder Bezirksparlament bereits im Juni 2019 angenommen.
"Die Themen sind im Votiv-Viertel nichts Neues", so Ahmad. Sobald die Großbaustelle fertig sei, sollen einige Bereiche durchaus unter anderem klimafitter und grüner gestaltet werden als zuvor. Die Themen seien aber auch komplex und man müsste hier viele Dinge wie die Verkehrsorganisation mitdenken.
Ein "Zukunftskongress" im 9. Bezirk
Zudem nutzen die Grünen die Aktion auch, um auf eine besondere Veranstaltung ihrer Partei aufmerksam zu machen. Denn am 3. Juni 2023 ab 10 Uhr veranstaltet sie in der alten WU (Augasse 2-6) einen "Zukunftskongress". Dabei geht's auch darum, wie die Stadt Wien und der Alsergrund nach dem U-Bahn-Bau ausschauen soll.
Am Vormittag gibt es dazu Inputs zu grünen Konzepten in Wien und Österreich. Dabei sind auch prominente grüne Politikerinnen und Politiker: Klimaministerin Leonore Gewessler, Stadträtin Judith Pühringer, Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (1180) und Josefa Molitor-Ruckenbauer, Sprecherin der Grünen Alsergrund werden sprechen. Am Nachmittag sind die Alsergrunder:innen selbst am Wort: In interaktiven Workshops werden Vorstellungen für einen zukunftsfähigen Bezirk gesammelt.
Alle Infos: https://alsergrund.gruene.at/zukunftskongress/
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