Aktion
SPÖ Alsergrund protestiert für Hackler, die nicht wählen dürfen
Eine Kampagne sollte anlässlich der Bundespräsidentschaftswahl darauf aufmerksam machen, dass laut SPÖ-Daten vor allem viele Arbeiterinnen und Arbeiter nicht wählen dürfen.
WIEN/ALSERGRUND. Wer bei der vergangenen Bundespräsidentschaftswahl ins Wahllokal ging, mag sich darüber gewundert haben: auf den Gehsteigen davor war ein Schriftzug aufgesprüht. "Gemeinsam hackeln, gemeinsam wählen", stand dort in weißen Lettern zu lesen.
Verantwortlich dafür war die SPÖ Alsergrund: Sie wollte damit darauf aufmerksam machen, dass in Österreich immer weniger erwerbstätige Menschen wählen dürfen. „Über 700.000 Menschen in Österreich zahlen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, dürfen aber bei Wahlen nicht mitbestimmen, wie diese Mittel verwendet werden“, so Nikolaus Kowall, stv. Vorsitzender der SPÖ Alsergrund.
Viele Hackler dürfen nicht wählen
Kowall hat dabei selbst Analysen durchgeführt, die laut ihm bald auch als wissenschaftlicher Artikels im Jahoda Bauer Forschungsinstitut veröffentlicht werden sollen. Demnach haben gerade Arbeiterinnen und Arbeiter viel öfter kein Wahlrecht als andere Gruppen. In Österreich dürfen laut Kowalls Untersuchungen fast vier von zehn Arbeiterinnen und Arbeitern nicht mehr wählen, in Wien sind es schon 60 Prozent.
Geht man noch weiter ins Detail zeigt sich, dass es gerade Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen noch stärker trifft – hier haben rund 80 Prozent keine Staatsbürgerschaft. „Ganze Berufsgruppen verlieren faktisch ihr Wahlrecht“, so Kowall „Die Gruppierungen mit der härtesten Position am Arbeitsmarkt sind dabei am stärksten von politischer Mitbestimmung ausgeschlossen.“
"Solidarität heißt nicht nur Empathie"
„Wir möchten aufzeigen, dass es auch den alteingesessenen Österreichern und Österreicherinnen nichts bringt, wenn ihr Berufsstand weniger politisches Gewicht hat“, erklärt Kowall die Idee hinter der Kampagne der SPÖ Alsergrund.
Dabei soll vor allem Erwerbstätigen aufgezeigt werden, dass ihre Anliegen weniger Gehör finden, wenn ein Teil der Kollegenschaft nicht wählen darf. Kowall abschließend: „Solidarität mit den Arbeitskolleginnen und -kollegen heißt eben nicht nur Empathie, sondern auch sich selbst zu helfen.“
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