"velo peaches"
Ein Fahrradgeschäft am Alsergrund für wirklich alle
Im Fahrradgeschäft "velo peaches" in der Spitalgasse 3 gilt das Motto: "Wirklich alle sind willkommen!"
WIEN/ALSERGRUND. "Als ich an dem leer stehenden Geschäft vorbeigefahren bin, war ich mir sicher: Das ist der Laden!", sagt Ana Powdrill, eine der drei Inhabenden des neuen Fahrradgeschäfts in der Spitalgasse 3. "velo peaches" nennt sich das Team aus Mischa Ehrne, Ana Powdrill und Jovina Unterberger, die im Dezember vergangenen Jahres die Türen ihres Geschäfts für alle Fahrradbegeisterten geöffnet haben.
Schon der Laden selbst ist einen Besuch wert: Die drei Fahrradprofis haben das Geschäft renoviert und daraus einen Ort für all jene, für die das Fahrrad mehr als nur ein Fortbewegungsmittel ist, gemacht.
Idee entstand beim Bike-Polo
Kennengelernt haben sich die drei beim Bike Polo, einer urbanen Form des Polos, bei der man auf einem asphaltierten Spielfeld im Sattel sitzt und versucht, den Ball mit dem Schläger ins gegnerische Tor zu befördern. "Weil dieser Sport so hart ist, muss man sein Rad schon bald selbst reparieren", so Ehrne. Bevor sie ihr eigenes Geschäft eröffnet haben, haben alle drei in unterschiedlichen Fahrradgeschäften gearbeitet.
Trotz ihres handwerklichen Könnens wurden sie an ihren alten Arbeitsplätzen aufgrund ihres Geschlechts oft nicht ernst genommen. Daraus entstand die Idee zu "velo peaches": ein Ort, an dem alle Menschen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, am Reparaturprozess beteiligt sind. "Wir arbeiten an Fahrrädern, die nicht nur für den männlichen Körper gemacht sind“, sagt Unterberger.
Warum dann nicht gleich Fahrräder für alle Menschen erschaffen? Das Team hat die Erfahrung gemacht, dass in anderen Fahrradwerkstätten der inklusive Charakter nicht gegeben war. "Als Nächstes planen wir einen barrierefreien Zugang zum Geschäft", so Unterberger.
Für mehr Sicherheit
Überall in dem Laden spürt man das handwerkliche Talent und das angenehme Ambiente. Einen großen Teil trägt das riesige Kunstwerk der Wiener Künstlerin Dana Rausch, das Bike-Polo-Spielerinnen im Großstadtdschungel zeigt, dazu bei. An der Werkbank kann den Profis beim Arbeiten zugeschaut werden. Außerdem ist hier die Sicherheit auf der Straße ein großes Thema. "Überall in der Stadt gibt es Barrieren für Radfahrende", erzählt Ehrne.
Im Laufe der Zeit hatten die Profis viele Kundinnen und Kunden, die ihr Rad nach einem Unfall zur Reparatur brachten. "Wir setzen uns dafür ein, dass der Straßenverkehr gerechter und sicherer für Radfahrende wird", sagt Powdrill, die selbst als Fahrradkurierin auf den Straßen Wiens unterwegs ist. Für die Zukunft ist ein Ausbau des Sortiments und des Service geplant. Zudem möchte "velo peaches" darauf aufmerksam machen, dass es nun ein Fahrradgeschäft gibt, in dem allen Kundinnen und Kunden auf Augenhöhe begegnet wird.
Um für die warmen Monate das Fahrrad straßensicher zu machen, kann man innerhalb der Öffnungszeiten (dienstags bis donnerstags, von 11 bis 19 Uhr und freitags , von 11 bis 17 Uhr) das Fahrrad vorbeibringen und gleichzeitig den selbstgestalteten Laden bestaunen. Nähere Infos gibt es hier.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.