Alsergrund
Ein Staffelwechsel im "El café" in der Alserbachstraße
Nach mehr als einem Jahrzehnt gibt Othmar Müller das "El café" ab. Sein Nachfolger steht schon bereits fest.
WIEN/ALSERGRUND. 11,5 Jahre – so lange führt Othmar Müller schon sein "El café" in der Alserbachstraße 3. Hier gibt’s feinsten Arabica Hochlandkaffee zu genießen, den er im Lokal selbst röstet. Der Rohkaffee stammt dabei aus den unterschiedlichsten Ländern und Regionen rund um den Kaffee-Gürtel, vorwiegend aber aus Mittel- und Südamerika. "Dabei war mir immer wichtig, dass die Kaffeebauern und -bäuerinnen fair bezahlt werden und von ihrer Arbeit leben können", erklärt Müller.
Für den Geschäftsführer endet die Zeit im "El café" bald. "Ich ziehe mich aus dem aktiven Geschäftsleben zurück", erklärt er: "Stattdessen werde ich für ein Reiseunternehmen als Kaffeeexperte tätig sein." Er wird künftig als "Kaffeebegleiter" bei organisierten Themen-Reisen dabei sein und allerlei über das Produkt erzählen.
Ein bekanntes Gesicht
Deshalb wird Müller sein Kaffee mit 1. Juli übergeben – und zwar an Franz Schön. Dieser kommt ebenfalls aus der Kaffee-Branche und ist der Gründer von "Coffee & Friends", diese Marke hat etwa auch einen Standort am Julius Tandler Platz 10.
"Vorerst werde ich nicht viel ändern", kündigt Schön an: "Das Lokal wird ziemlich so bleiben, wie es ist." Maximal will er Kleinigkeiten anpassen – so etwa die Speisekarte. Hier plant er etwa, dass es künftig auch Pancakes geben könnte. Zudem lernt er von Müller aktuell das Kaffee rösten. "Der Kaffee schmeckt natürlich von Charge zu Charge etwas anders. Aber eine gute Röstung kann einen großen Unterschied machen", so Schön.
Das bestätigt Müller: Wenn man guten Kaffee einkaufe, schmecke das Endprodukt naturgemäß ähnlich. Beim Rösten könne aber eine individuelle Note in den Kaffee kommen: "Das ist, wie wenn zwei Personen einen Kuchen nach demselben Rezept backen. Da wird auch jeder ein bisserl anders schmecken." Müller bringt Schön quasi sein "Rezept" bei, um den Geschmacksunterschied für die Kunden möglichst gering zu halten.
Aufhören, wenn es am schönsten ist
Wehmut, sein Geschäft nach über einem Jahrzehnt abzugeben, fühlt Müller übrigens nicht. "Ich bin nicht der Typ, der an der Vergangenheit hängt", sagt er. Das Lokal hätte sich gut entwickelt. Zudem höre er auf, wenn es am schönsten ist: erst vergangenen Herbst wurde Müller als "Österreichischer Qualitätsröster des Jahres" ausgezeichnet. Dieser Titel wird von den "Qualitätsröstern" vergeben, einer Vereinigung von unabhängigen Röstereien, die höchsten Qualitätsstandards folgen.
"Mein Ziel war es immer, ein gutes Produkt an interessierte und qualitätsbewusste Leute zu verkaufen", sagt Müller. Das ist im zweifellos gelungen.
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