Fahrspurreduktion auf der Rossauer Lände: Zurück an den Start
Der Anlauf, die Rossauer Lände um eine Fahrspur zu verringern, wird verschoben. Neuer Versuch im Herbst.
ALSERGRUND. Heiß her ging es in der vergangenen Sitzung des Bezirksparlaments. Erstmals wurde außerhalb der Verkehrskommission über die Idee gesprochen, die Rossauer Lände um eine Fahrspur zu reduzieren.
Der Vorschlag von Rot-Grün wurde von den Oppositionsparteien, Anrainern und auch den dadurch betroffenen Nachbarbezirken heftig kritisiert. "Eine Entscheidung, die weit über die Bezirksgrenzen hinausgeht, kann man nicht übers Knie brechen", sagt SPÖ-Bezirkschefin Martina Malyar. "Jetzt sind Nachdenken und zurück an den Start angesagt", so Malyar.
Die dazu angefertigte Studie der MA 46 soll im Herbst den umliegenden Bezirken Brigittenau, Leopoldstadt, Innere Stadt und Döbling präsentiert werden. "Die verantwortlichen Politiker sollen dann auch in die Diskussion eingebunden werden. Und auch eventuell die Anrainer", so die SPÖ-Politikerin.
Die Idee, aus der frei werdenden Autospur einen Radweg zu gestalten, wurde auch relativiert. "Dann hätten wir dort schon den dritten Radweg. Das muss überdacht werden", sagt Bezirkschefin Malyar.
Der überarbeitete und mit den Nachbarbezirken abgestimmte Vorschlag wird danach dem Rathaus übermittelt und weiter verhandelt.
Parteien zufriedener
Die Oppositionsparteien im Bezirksparlament reagierten erleichtert. "Man darf auch über Nacht gescheiter werden. Dies trifft auch auf die SPÖ zu", so Peter Sidlo von der FPÖ. "Rot-Grün ist in der Verkehrskommission über die anderen Parteien drübergefahren. Die Möglichkeit, das Projekt nochmals gemeinsam zu überdenken, klingt schon viel besser. Wir stehen für flüssigen Verkehr, nicht für Staus", sagt ÖVP-Klubobfrau Lisa Fuchs. NEOS-Bezirksrat Rudolf Mayrhofer-Grünbühel: "Es bedarf eines Gesamtmodells. Inseldenken ist in diesem Fall keine Lösung."
Auch die bz-Leser haben sich mit E-Mails an die Redaktion zu Wort gemeldet. "Ich bin absolut dagegen. Das Beispiel des 7. Bezirks zeigt, wie arm die Anrainer in den Seitengassen der Mariahilfer Straße durch die vielen Staus jetzt sind", so die Alsergrunder bz-Leserin Andrea Rest.
"Einen dritten Radweg zu installieren, halte ich für eine völlige Schnapsidee. Einen gibt es ja schon am Donaukanal und auch ab der Friedensbrücke gibt es bereits einen", schreibt Ewald Edlbacher.
"Die Stadtregierung vergisst, dass es auch Fußgänger und Autofahrer mit Anrainerparkplätzen gibt. Die vielen Radwege sind ein Problem", so bz-Leserin Ursula Juszcak.
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