Die Freiheit Malen zu können

STADT AMSTETTEN. "Was malt ein Kind?", fragt Barbara Laumer – "Haus, Baum, Blume". Alle Kinder malen dasselbe, ob von Urvölkern oder von Mitteleuropäern, sagt sie.
Doch bevor es eine Form annimmt, sind es bloße Kreise, Striche, Punkte, die schließlich zusammenwachsen und uns ein Bild dessen geben, das wir als uns bekannte Dinge wahrnehmen. Grund dieser Gemeinsamkeit sei eine Art von Urgedächtnis - ein "embryonales Gedächtnis".

Der Malort in Amstetten

Dieses soll im sogenannten "Malort", im Keller des Don-Bosco-Heims in Amstetten, zum Ausdruck kommen. "Formulation" nennt es Barbara Laumer und bezieht sich auf die pädagogische Forschungsarbeit des gebürtigen Deutschen Arno Stern.
Es ist ein Ausdrucksmalen ohne Vorgaben an dem jeder, egal welchen Alters, teilnehmen kann, erklärt die Malortbetreuerin.

Malen mit speziellen Regeln

Es ist ein "Malspiel", das besonderen Regeln unterliegt, denn nur "Ordnung und Struktur führen zur Freiheit" des Ausdrucks und des Malens.
So wird das Werk nicht nach Hause mitgenommen, es bleibt vor Ort in einer "geschützten" Umgebung, in der niemand beurteilt und bewertet oder "etwas falsch machen kann", sagt die Pädagogin. Es wird auch nicht darüber gesprochen. "Es ist zu wertvoll, um darüber zu sprechen", so Laumer.
So sei es zwar ein Werk allerdings keine Kunst. "Kunst ist immer für einen Betrachter gemacht", sagt sie, "hier gibt es keine Betrachter."

Der wesentliche Punkt

Der Malort soll der Entspannung dienen, Teilnehmer sollen zu sich selber finden, die innere Mitte erkunden, sollen "alles herauslassen" - auch in Hinblick auf die eigenen Psyche und als Prävention von Therapien.
Schlussendlich wäre es aber ein wesentlicher, ganz einfacher Punkt. "Warum gehe ich schwimmen oder massieren", fragt Laumer: "Weil es mir gut tut."

Mehr Infos bei Barbara Laumer (0650 54 54 708) oder Alexandra Steiner (0680 31 59 844).