Wilde Schätze
Färben, essen, düngen - Die Facetten der Brennnessel
AMSTETTEN. Die Brennnessel (Urtica) ist wohl eine der Pflanzen, bei denen man den direkten Hautkontakt lieber meidet. Viele Gartenbesitzer sind wenig begeistert von der hartnäckig wachsenden Pflanze.
Aber die Brennnessel hat auch ihre guten Seiten. Sie gehört zur Familie der Brennnesselgewächse und kann, wenn man sie lässt, bis zu 300cm hoch wachsen. Es gibt verschiedene Arten von Brennnesselgewächsen. Angefangen von der großen Brennnessel, über die Kleine Brennnessel (deren Berührung übrigens weitaus schmerzhafter ist als bei anderen Arten) bis hin zur Pillen-Brennnessel, die wohl weniger bekannt ist.
Brennhaare lösen Quaddeln aus
Früher wurde die Brennnessel auch Donnernessel, Nettel oder Saunessel genannt. Sie besitzt außer ihrem Nesselgift aber auch Vitamine, Mineralien und Eisen. Sie unterstützt uns bei Appetitlosigkeit, Menstruationsbeschwerden oder Rheumatismus.
Aber warum brennt die Brennnessel eigentlich? Grund dafür sind die Brennhaare, die bei deren Berührung in die Haut stechen und eine Mischung aus Ameisensäure, Histamin und Acetylcholin freisetzen. Dadurch entstehen schmerzhafte Quaddeln auf der Haut.
Verwendet wird von der Brennnessel die ganze Pflanze, die Samen und auch die Wurzeln. Am besten sammelt man die Pflanze von März bis August. Den Samen bekommt man im frühen Herbst.
Im naturnahen Garten
Aber was kann man nun aus der Brennnessel alles machen? Man kann Tee kochen. Sich eine Tinktur ansetzen oder die Samen in Honig eingelegt aufs Brot streichen. Oder man macht sich Brennnesselsamenöl. Das Öl ist grün gefärbt und hat einen angenehmen Karottenähnlichen Duft. Man kann auch die jungen Blätter als Gemüse in der Küche verwenden.
In naturnahen Gärten wird die Brennnessel auch gerne als Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt. Dazu macht man mit der Brennnessel einen Kaltauszug und stärkt so die Pflanzen gegen Schädlinge.
Früher war die Brennnessel außerdem eine sogenannte Färberpflanze. Gemischt mit anderen Materialien wurden Stoffe von wachsgelb bis graugrün gefärbt.
Bitte sammeln sie keine Wildpflanzen, die sie nicht kennen und bei denen sie sich nicht zu 100% sicher sind. Die in diesem Artikel vorgeschlagenen Anwendungen ersetzen keinen Arztbesuch und erfordern fundiertes Wissen über die jeweilige Pflanze.
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