Gift: Hunde rangen mit dem Tod
Wahrscheinlich Rattengift hat Mephisto und Arno, zwei Hunde aus Waidhofen, beinahe das Leben gekostet.
WAIDHOFEN. "Erst hatte er Durchfall, dann ist reines Wasser und Blut dahergekommen", beschreibt Petra Weber die Leiden ihres Lieblings Mephisto. Der Tierarzt vermutete Rattengift als Auslöser der heftigen Beschwerden des tiefschwarzen Labradors. "Das zerfrisst praktisch den Darm, ohne Behandlung wäre er gestorben", ist die Hundebesitzerin entsetzt über den Vorfall.
Umso mehr, als auch Arno - ein "befreundeter" Hund, mit dem sich die Spazierwege immer wieder kreuzen - an denselben Symptomen erkrankte. Er musste sogar in der Tierklinik Steyr behandelt werden. Mephisto geht es inzwischen schon wieder besser. Er ist noch etwas apathisch, aber auf dem Weg der Genesung, freut sich Petra Weber. Sorgen macht ihr allerdings, dass ihr Tier auf dem Weg vom Krankenhaus in die Stadt und auf den Buchenberg Gift erwischen konnte.
"Im Tierpark könnten wir gar kein Rattengift ausstreuen, da würden wir ja unsere eigenen Tiere umbringen", weist Elisabeth Aspalter jeglichen Verdacht, die Hunde könnten den Giftköder am Buchenberg erwischt haben, aufs Vehementeste zurück. Auch der Jagdleiter des Stadtreviers, Peter Stattmann, meint: "Auf den Wegen gibt es nirgends Rattengift. Da kann nichts sein."
"Es wird im Kanalwesen zweimal jährlich im Frühjahr und Herbst von einer autorisierten Firma Gift ausgelegt", berichtet Astrid Hirsch vom städtischen Gesundheitsamt. Dort können die Hunde das Gift aber nicht erwischen. Eher schon sieht sie die Möglichkeit, dass Privatpersonen in einem Baumarkt Rattenköder gekauft und unsachgemäß ausgebracht haben. Sie bittet Betroffene, sich bei ihr zu melden.
Aber auch Schneckenkorn kann einem Hund zum Verhängnis werden, weiß Tierärztin Rosmarie Poskocil. "Der wirksamste Schutz ist, einem Hund von klein auf anzutrainieren, dass er etwas nur fressen darf, wenn man es ihm erlaubt", rät die Tierärztin.
Blutungen aus den Körperöffnungen weisen auf die "schleichende" Variante des Rattengiftes hin. "Es gibt aber auch Gifte, die wirken sehr dramatisch mit mehrfachem Erbrechen, Speichelfluss, Zittern und Taumeln", sagt Rosmarie Poskocil. Dann sollte man so rasch wie möglich zum Tierarzt oder in die Tierklinik.
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