Asyl für die Weihnachtsgans
Aus einem Mastbetrieb rettete sich eine Gans just zu einem Gastronomen. Der hatte ein Herz.
EURATSFELD. Martini hat sie schon überlebt, aber vermutlich zu Weihnachten wäre es dann für "Auguste" so weit gewesen. Sie wäre als Braten auf den Festtagstellern gelandet. Als ob sie es geahnt hätte, hat sich "Guste" - wie weiß man nicht - aus dem Betrieb geflüchtet. Allerdings genau in den Garten eines Gastwirts. Dieser erwies sich jedoch als Tierfreund und rettete sie vor ihrem Schicksal.
Asyl auf dem Schutzhof
"Am Samstag Abend rief uns ein Restaurantbesitzer an, der von einem Gänsezuchtbetrieb eine Gans freigekauft hat, die er in seinem Gastgarten gefunden hat. Man möchte meinen, es sei ein Märchen, aber der Gastronom verliebte sich in die kleine Gans und versuchte sie an einen guten Platz zu bringen", berichtet Lars Jäger vom Verein Animal Stars - Horse rescue e.V. auf dessen Schutzhof Hidalgo "Auguste" eine neue Heimat gefunden hat (www.animal-stars.npage.at).
Ein Ganter, der nicht beißt
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass "Auguste" vermutlich ein Ganter, also ein "August" ist. Weil er sich aber weder durch Beißen noch Zwicken als Ganter zu erkennen gibt, wird ihm wohl der jetzige Name bleiben - frei nach dem Film "Die Weihnachtsgans Auguste". Auch darin geht es um eine Gans, die die Herzen einer Familie erobert und vom Festtagsbraten zum Haustier wird.
Einen Preis für die neugewonnene Freiheit musste "August(e)" allerdings zahlen. Eine Augenverletzung war so schwer, dass das Organ entfernt werden musste. Nun wird er/sie zwar einäugig aber frei und artgerecht gehalten durchs Leben gehen und kann bis zu 20 Jahre alt werden.
Gewöhnung an Grünfutter
An die neue Existenz muss sich die Gans erst Schritt für Schritt gewöhnen. Wie einem Junk Food Freak ist ihr derzeit das gesunde Grüne noch suspekt. Lars Jäger hofft, es ihr mit der Zeit schmackhaft zu machen. Einstweilen ersetzt "Guste" mit ihrem ausgezeichneten Gehör locker den Hofhund und meldet Fremde durch aufgeregtes Schnattern.
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