Beethovenhaus wird wachgeküsst

Dass Baden kulturell vieles zu bieten hat, ist bekannt. Dass Beethoven hier die „Ode an die Freude“ erarbeitet hat, wissen viele vielleicht noch nicht. Ein neues, dem Komponisten gewidmetes Museum soll der Stadt zu internationalem Rang verhelfen.
BADEN. Laut Stadtentwicklungskonzept 2031 soll die Achse Kaiserhaus-Beethovenhaus-Heiligenkreuzerhof zum Rückgrat für Kulturtourismus und Handel in Baden werden. „Die Entwicklung des Beethovenhauses zu einem Museum von internationalem Format ist dafür ein zentraler Baustein“, betont Bgm. Kurt Staska.
Im Zuge einer Ausschreibung des ehemaligen Antiquitätengeschäftes vergangenen September haben sich private Interessenten gefunden, die jetzt nicht nur das Geschäft, sondern das ganze Haus mitsamt Museum übernehmen und zu einem modernen Beethovenzentrum entwickeln wollen: Die Badenerinnen Helene Lagler und Sabine Nedwed. Ihnen steht Architekt DI Michael Hein aus Wien zur Seite.
GR Hans Hornyik: „Für den Ausbau des Beethovenhauses zu einem erstklassigen Musikermuseum muss das ganze Haus zu einer Einheit verschmolzen werden. Dafür werden drei Verträge vereinbart: Ein Mietvertrag über die Geschäftsflächen im Erdgeschoß, ein Betreibervertrag für das Museum, dessen Mieter bei der Badener Immobiliengesellschaft die Stadt selbst bleibt und ein museologisches Rahmenkonzept, das die Qualität und Inhalte des Museums festlegt. Alle drei Verträge bedingen einander.“
Das gebe allen Partnern Sicherheit, so Hornyik weiter, und es wurden gewisse Rahmenbedingungen festgelegt, von denen nicht abgerückt werden darf: Festgelegte Öffnungszeiten – 8 bis 10 Stunden pro Tag und sieben Tage die Woche; Eintritte haben sich an jene vergleichbarer Museen zu orientieren; die Sanierung des Gebäudes wird von den Interessenten vorfinanziert und über zehn Jahre der Geschäftsmiete gegen gerechnet. Die Entwicklung des Beethovenhauses wird im Wesentlichen sponsorfinanziert. Mit den Bauarbeiten soll bis spätestens 1.6.2012 begonnen werden. Neueröffnung des Museums ist im Sommer 2012 geplant.

Beethoven in Baden
Ludwig van Beethoven hat insgesamt 14 Sommer in Baden verbracht und hier zahlreiche Kompositionen geschrieben. In seiner Wohnung in der Rathausgasse 10 hat Beethoven u.a. an seiner 9. Sinfonie und dem Schlusschor „Ode an die Freude“ gearbeitet. 1985 wurde diese Melodie von den Staats- und Regierungschefs der damaligen EU-Mitgliedsstaaten zur Europahymne erklärt. Das im Besitz der Gemeinde stehende Beethovenhaus in Baden kann also als die Ursprungsstätte der Europahymne angesehen werden.