Brandrisiko: "Wird unterschätzt"
Eine Löschdecke könnte laut Feuerwehr bei den meisten Küchenbränden eine Katastrophe verhindern.
BEZIRK. Die meisten Hausbrände beginnen mit der eigenen Unachtsamkeit und führen oft zu schweren Schäden oder einem Vollbrand. Die Bezirksblätter sprachen mit Experten der Feuerwehr, was die größten Gefahren im Haushalt sind.
"Ein Haushaltsbrand ist ein Risiko, das viele unterschätzen", meint der Badener Bezirksfeuerwehrkommandant Anton Kerschbaumer. "Meist ist es die eigene Unachtsamkeit und Unwissenheit, die dazu führe, dass im Eigenheim ein Feuer entstünde. Die größten Gefahrenquellen seien demnach Kachelofen, Heizungsanlagen und Fettbrände in der Küche. "Man vergisst das Reindl vom Herd zu nehmen oder deckt den Braten zu und geht weg einkaufen - die Flüssigkeit im Topf verdampft und durch die Hitze entsteht Feuer", erklärt Kerschbaumer. "Und dann kann das alles sehr schnell gehen." Von der Pfanne springe ein Funken auf ein Holzkastl über dem Herd, von dort auf die Einrichtung und auf die übrigen Räume. "Und damit haben wir einen wunderschönen Brand", so der Bezirksfeuerwehrkommandant. "Befindet sich die Wohnung nun in einem Hochhaus und wird der Brand zu spät entdeckt, kann er sich auch auf weitere Wohnungen ausbreiten."
Im Falle eines Fettbrandes helfe eigentlich nur eine Löschdecke, so Kerschbaumer. "Man legt die Löschdecke einfach über die brennende Pfanne - das erstickt die Flammen." Es empfehle sich daher, in jedem Haushalt neben einem Feuerlöscher auch eine Löschdecke für den Notfall griffbereit zu haben.
Auch Kerzen bergen eine Brandgefahr im Haushalt. In Kottingbrunn hieß es für die Florianis kürzlich ausrücken, da in einer Wohnung aufgrund einer Kerze Feuer ausgebrochen war. "Eine ältere Dame hat ihre Wohnung verlassen und vergessen eine Kerze zu löschen", so der Kottingbrunner Hauptbrandinspektor Helmut Pischem. "Glücklicherweise entstand aufgrund Sauerstoffmangels kein Großbrand, aber es gab eine starke Rauchentwicklung." Die große Gefahr in einem solchen Fall sei vor allem eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. "Daher muss man sich bei starker Rauchentwicklung im Eigenheim nach Alarmierung der Feuerwehr unbedingt ärztlich untersuchen lassen", sagt Pischem.
In Brandsachen sei laut Kerschbaumer die Vorbeugung am wichtigsten: "Man sollte keine Kerze unbeaufsichtigt brennen lassen oder den Kachelofen rechtzeitig zumachen". Sollte es dennoch zum Brand kommen, können Löschhilfen wie Feuerlöscher und Löschdecken Schlimmeres verhindern. "Denn", so Kerschbaumer, "die meisten Brände fangen klein an."
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