Bezirksjägermeister informiert
Herbstzeit ist Wildunfallzeit im Bezirk Baden
- Nach einem Wildunfall sollten Autofahrer die Unfallstelle sichern, die Polizei verständigen und lebendes Wild nicht anfassen.
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Im vergangenen Jahr wurden in Niederösterreich 122 Personen bei Wildunfällen verletzt – sechs davon im Bezirk Baden.
BEZIRK BADEN. „Im Bezirk Baden wurden Wildunfälle mit 806 Rehen und über 1.000 Hasen verzeichnet – insgesamt kommt man mit dem restlichen Wild wie Fasane und Wildschweinen auf rund 2.000 Unfälle“, gibt Bezirksjägermeister Karl Wöhrer Auskunft. In mehr als der Hälfte der Wildunfälle mit Personenschäden sind die Ursachen Unachtsamkeit und Ablenkung, gefolgt von nichtangepasster Geschwindigkeit.
Wo die Gefahr lauert
Besondere Vorsicht ist bei Straßen geboten, die durch Wälder führen, an Waldrändern oder dort, wo dichter Bewuchs vorherrscht. In diesen Bereichen sollten Fahrbahnränder genau beobachtet werden – Wildtiere sind oft durch ihre reflektierenden Augen erkennbar. Vorsicht ist geboten bei Wildwechsel-Schildern und Reflektoren entlang der Fahrbahn. Fernlicht kann Wild blenden und orientierungslos machen. Deshalb gilt: rechtzeitig abzublenden, aufmerksam und bremsbereit zu fahren.
- „Reflektoren – sowohl optische als auch akustische – haben sich als wirksame Maßnahme erwiesen“, informiert der Bezirksjägermeister Karl Wöhrer.
- Foto: www.noejagdverband.at
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Herausforderung Herbst
Viele Tiere wechseln im Herbst in ihre Wintereinstände und überqueren dabei Straßen, die durch Laub und Nässe rutschig sind – was den Bremsweg verlängert. „Wir hatten in der Vergangenheit schon Schwerverletzte – heuer zum Glück nicht“, sagt Bezirksjägermeister Karl Wöhrer, „bei einem Wildunfall trifft das Fahrzeug meist die Beine des Tieres, woraufhin der Körper mit voller Wucht auf die Windschutzscheibe prallt.“
Herausforderung Herbst
Der NÖ Jagdverband informiert: Durch die Zeitumstellung im Oktober und das Zurückstellen um eine Stunde steigt das Risiko von Wildunfällen insbesondere in der Abenddämmerung, denn das Wild muss sich erst an das veränderte Verhalten der Menschen anpassen. Zudem wechseln Wildtiere aktuell von ihren Sommer- in die Wintereinstände und müssen dabei häufig über Straßen wechseln, die durch das herbstliche Wetter und Laub auf den Fahrbahnen rutschiger sind, was den Bremsweg verlängert. Der NÖ Jagdverband appelliert daher an die Autofahrer, das Tempo anzupassen und die Straßenränder zu beobachten, um frühzeitig querendes Wild erkennen zu können.
Präventionen durch Jäger
„Reflektoren – sowohl optische als auch akustische – haben sich als wirksame Maßnahme erwiesen“, informiert der Bezirksjägermeister. „Sie werden in enger Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei entlang besonders gefährdeter Strecken angebracht und leisten erfolgreich einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Wildunfällen.“
- Schlechte Sicht und vermehrter Wildwechsel sind in den Herbstmonaten eine gefährliche Kombination für alle Verkehrsteilnehmer.
- Foto: Adobe.Stock.com/mediaparts
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Verhalten nach Wildunfall
Kommt es zu einem Zusammenstoß mit Wild, sollte unbedingt richtig reagiert werden: Zunächst ist die Warnblinkanlage einzuschalten und die Unfallstelle abzusichern. Anschließend muss die Polizei verständigt werden – sie informiert die zuständige Jägerschaft. Von eigenständigen Hilfsversuchen bei verletzten Tieren wird dringend abgeraten, da Wildtiere in Ausnahmesituationen äußerst wehrhaft und unberechenbar reagieren können. Grundsätzlich gilt: Wildunfälle sind meldepflichtig.
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