Der Bildhauer wäre heuer 100 geworden
Lindabrunn: Ein Geburtstagsfest für Symposionsgründer Mathias Hietz
LINDABRUNN/BAD VÖSLAU. 1967 gründete der Vöslauer Bildhauer Mathias Hietz das Symposion Lindabrunn. Auf einer ehemaligen Schaf- und Ziegenweide gleich neben dem Lindabrunner Steinbruch, wo damals die Arbeiter in Baracken lebten, etablierte sich in den Folgejahren ein internationaler Bildhauertreff. Manche Steinskulpturen aus jener Zeit stehen noch heute am Gelände. Wie etwa die Landschaftsskulpturen "Die Brücke" und "Die Mauer", die letzten am Symposion verbliebenen Werke von Mathias Hietz (mit Künstlerkollektiv), oder eine namenlose Skulptur des Japaners Shigeiro Shindo am Rand der Arena, in der heute noch Feste gefeiert werden.
Mathias Hietz, 1923 - 1996
Mathias Hietz wäre heuer 100 Jahre alt geworden, 1996 starb er in Bad Vöslau, wo er unter anderem den Freiheitsbrunnen und die Skulptur "Pferd" und die Christusfigur in der evangelischen Kirche von Bad Vöslau gestaltete.
Seine Töchter Susi und Maria waren beim 100. Geburtstags-Fest am 26. und 27. in Lindabrunn anwesend, ebenso wie die Tochter des Bildhauers Shigeiro Shindo, Sugi. "Wir haben einst als Kinder im neu entstehenden Skulpturenpark gespielt", erinnern sich Sugi und Maria.
Auch der Maler Christian Kvasnicka erinnert sich an seine erste Begegnung mit Mathias Hietz, im Rahmen eines der ersten Symposions in Lindabrunn.
Steinbildhauerei gewinnt wieder an Bedeutung
Bis 1997 war das Steinbildhauer-Symposion in "Betrieb", doch dann verlor die Steinbildhauerei an Bedeutung, das Symposion öffnete sich für andere Kunstformen. Nun erlebt die Arbeit mit Stein aber wieder ein Revival, wie die junge Künstlerin Eva Seiler weiß. Sie hat eine Skulptur namens "Pine Conglomerare" geschaffen, in der sie sich damit auseinandersetzt, wie Lindabrunner Konglomerat in Millionen Jahren aussehen könnte - vermischt mit menschengemachten Werkstoffen.
Neue Kunstwerke entstanden heuer vor Ort
Auch die neuen Kunstwerke von Natalie Deewan (Lapidarium - Postkarten mit Lindabrunn-Texten), Maria Morschitzky (Sonnenstrahlensammlung) und Alexander Till (Weinendes Haus aus dem Marmorsockel eines Grabsteins) entstanden heuer - ganz in der Tradition von Mathias Hietz - vor Ort in Lindabrunn.
Neuer Vorstand, erste Symposion-App
Zum zweitägigen Geburtstagsfest präsentierte sich auch ein neuer Vorstand im Symposion Lindabrunn. Korinna Lindinger, Petra Mühlmann-Hatzl, Günther Freisinger und Verena Mayrhofer rund um Obfrau Christine Schörkhuber werden das Symposion in eine neue Ära führen. Unter anderem mit der App Symposion-Lindabrunn DIGITAL, mit der man alle über 100 Kunstwerke vor Ort im Internet "besuchen" kann.
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