SPÖ fordert: Ein Stress-Euro pro Überstunde
"Früher haben sich die Leute zu Tode gehackelt, heute bringt sie die psychische Belastung um", meinte Nationalrat Otto Pendl kürzlich bei einer Pressekonferenz. Thema waren die zahlreichen Überstunden, die Arbeitnehmer heutzutage leisten müssen. Demnach werden allein im Bezirk Baden jährlich rund 4,7 Millionen Überstunden von 11.200 Beschäftigen geleistet, österreichweit sollen es etwa 300 Millionen Überstunden pro Jahr sein.
Ein Euro pro Überstunde
Zusammen mit Elvira Schmidt, der Gemeinderätin von Pottendorf, fordert Pendl daher die Einführung des Gesundheits-Euros. Die Idee: Pro geleisteter Überstunde zahlen Arbeitgeber zukünftig einen Euro zusätzlich, das Geld fließt zum Teil in die Gesundheitsförderung und zum anderen Teil in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. "Angesichts der steigenden Zahl an Burn-out-Fällen sollte man sich fragen, woher das kommt", meinte auch Elvira Schmidt. "Und das trifft gerade berufstätige Frauen mit Kindern."
Positive Effekte
Die Einführung des Gesundheits-Euros soll theoretisch drei positive Effekte haben: Da die Überstunden den Arbeitgeber mehr kosten, sollen diese zukünftig reduziert werden. Außerdem wird in Folge die Arbeitszeit umverteilt - Teilzeitbeschäftigte können Arbeitsstunden aufstocken und Arbeitslose werden durch die zusätzlichen arbeitsintegrativen Maßnahmen in Beschäftigung gebracht. Demnach könnten bis zu 50.000 neue Jobs entstehen.
Außerdem sollen durch den Gesundheits-Euro etwa 200 Millionen Euro jährlich in die Gesundheitsförderung und in Arbeitsmarktprogramme investiert werden.
"Es ist erschütternd, wie sehr die psychischen Krankheiten aufgrund der Arbeitsbelastung zugenommen haben", so Pendl. "Daher ist hier unser Ansatz, präventiv zu arbeiten."
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