Verhinderte Queen
Wallis Simpson Biografie zeigt ihre Zeit in Enzesfeld

- Autorin Michaela Lindinger
- Foto: Sabine Hauswirth
- hochgeladen von Mirjam Preineder
85 Jahre vor Meghan Markle sorgte eine andere Amerikanerin für Schlagzeilen im britischen Königshaus: Wallis Simpson. Edward VIII. dankte ab, um die zweifach geschiedene und aufgrund ihres Vorlebens moralisch angreifbare Frau heiraten zu können – so die Legende.
BEZIRK BADEN/ENZESFELD. Wallis Simpson, die meistgehasste Frau ihrer Zeit, verbrachte viele Monate bei den Rothschilds in Enzesfeld. Im Molden Verlag erschien die erste deutsche Biografie über Wallis Simpson:
Spionage, Spielsucht, sexuelle Hörigkeit und Nähe zu faschistischen Systemen: Die Autorin Michaela Lindinger ist in mehrjähriger akribischer Recherche allen Gerüchten rund um die kontroversielle Stilikone auf den Grund gegangen.
Verbindung nach Österreich
Die Biografie erzählt die ganze Geschichte und zeichnet den Weg der eigenwilligen Bessie aus Baltimore zur verhinderten Queen und am Lebensende desillusionierten Witwe nach und widmet sich auch ausführlich deren langen Aufenthalten in Österreich.

- Hier im Schloss Enzesfeld beim Baron Rothschild verbringet Edward nach der Abdankung rund vier Monate. Die Zeit nutzt er, um am Semmering Skifahren zu lernen (Foto: Schlosskonzert 2019, Archivfoto).
- Foto: Marktgemeinde Enzesfeld-Lindabrunn
- hochgeladen von Katrin Pirzl
So verbracht das Paar etwa seinen Honeymoon in Kärnten, war nach Edwards Abdankung Monate lang bei den Rothschilds in Enzesfeld (NÖ), (S. 10 ff) in Kitzbühel Skifahren, usw.
Das Buch erscheint in der Frauenreihe des Molden Verlags "Reihenweise kluge Frauen".
Michaela Lindinger legt eine neue Biografie vor:
Nach Studien über Kaiserin Elisabeth, Hedy Lamarr und Marie Antoinette widmet sie sich nun Wallis Simpson, der verhinderten Queen. Schon 85 Jahre vor Harry und Meghan sorgte sie an der Seite von König Edward VIII. für einen Skandal bei den Windsors. Sein Wunsch, die zweifach geschiedene Amerikanerin zu heiraten, löste eine Verfassungskrise im Königreich aus. Lindinger präsentiert die Geschichte dieser schillernden, charismatischen und komplexen Frau und zeichnet eine "die Liebesgeschichte des 20. Jahrhunderts" nach, die schon zu Ende war, bevor sie richtig begonnen hatte.
- Eine Liebe, die das Empire erschütterte: die Meghan Markle des 20. Jahrhunderts
- Spionage-Geschichte durch neu gesichtete Aktenbestände
- Die erste deutschsprachige Biografie über die verhinderte Queen
Blick ins Buch:
Die Gouverneursfrau bei der Arbeit
Mangelnde Bildung im Kindesalter, ledige Mütter und Geschlechtskrankheiten - solchen Prolemen, die hauptsächlich die schwarze Mehrheitsbevölkerung betrafen, sagte Wallis entschieden den Kampf an. Sie war die erste Gouverneursfrau überhaupt, die solche Dinge beim Namen nannte und keine Scheu hatte, sich "die Hände schmutzig zu machen." [...] Gab sie jemandem die Hand, so zog sie sich die Spitzenhandschuhe vorher aus; Leuten begegnete sie von Angesicht zu Angesicht, redete in ihrer Sprache mit ihnen, berührte sie; versuchte, soziale Stigmata zu überwinden, kümmerte sich um unpopuläre Angelegenheiten.

- Cover: Wallis Simpson von Lindinger
- Foto: Molden
- hochgeladen von Mirjam Preineder
Über die Autorin
Michaela Lindinger studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Ägyptologie, Ur- und Frühgeschichte. Die Autorin und Kuratorin arbeitet für das "Wien Museum" und beschäftigt sich seit langem mit kontroversiellen Figuren der Geschichte. Von Michaela Lindinger sind in der "Reihenweise kluge Frauen"-Reihe bereits Porträts zu Hedy Lamarr, Marie Antoinette und Elisabeth Petznek erschienen.
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