Was tun bei Alarmstufe Rot

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Jedes Jahr Anfang Oktober gibt es ihn, den Probe-Alarm. 3 Minuten Dauerton signalisiert Gefahr, das heißt für die Bevölkerung: ORF-Radio und -TV einschalten, da kommen die Infos. Akute Gefahr – 1 Minute auf- und abschwellendes Heulsignal - heißt: Anweisungen befolgen. Entwarnung – 1 Minute Dauerton – heißt: Gefahr vorüber.
In dieser Zeit tritt auf der BH Baden unter Leitung von Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper ein Krisenstab zusammen, um die Einsatzkräfte zu organisieren. „Wir haben dafür einen eigenen Schutzraum“, sagt Zimper. Ansonsten sind Schutzräume eher rar: In der Bauordnung sind sie nicht mehr vorgesehen, und wer selbst keinen hat, hat eben keinen. „Das ist die bittere Wahrheit“, so Paul Klampfl vom Fachgebiet Katastrophen der BH Baden. Er ist seit 20 Jahren DER Experte in Katastrophenschutzfragen. „Natürlich könnten Sie sich ins Auto setzen und Reißaus nehmen, aber Sie werden im Stau steckenbleiben“, so Klampfl. Besser sei es, stets einen Notfallkoffer parat zu haben (siehe "Zur Sache").

Hochwasser-Alarm
Am häufigsten ist in unserer Region Hochwasser-Alarm. Verschiedene Hochwasserschutzeinrichtungen – wie etwa ein großes Retentionsbecken bei Weißenbach/Triesting oder individuelle bauliche Schutzmaßnahmen - sorgen dafür, dass er seltener wird. „1997 mussten wir noch Personen in Mayerling per Hubschrauber vorm Schwechat-Hochwasser retten, so dramatisch wurde es nachher nie mehr“, weiß Klampfl.

Blackout wird häufiger
Relativ häufig sind auch stundenlange Stromausfälle (Kottingbrunn oder Bad Vöslau). Was, wenn der Strom sogar tagelang weg bleibt? „Auch hier sollte man mit einem Notfallkoffer vorsorgen“, so Klampfl. Bei einem tagelangen Stromausfall funktionieren nach einigen Stunden trotz voller Akkus weder Handyverbindungen noch Internet, da diese Technologien ebenfalls Strom benötigen.
Die Angst vor einem Atomunfall – es gibt ja einige Kraftwerke rund um Österreich – ist unterschwellig da. „Wenn man in eine Atomwolke gerät, kann man nur als Erstmaßnahme die Kleidung entsorgen und sich selbst mit kaltem Wasser, das die Poren schließt, waschen - mit Shampoo, das bessere Eigenschaften gegen das Gift hat als Seife“, gibt Klampfl einen wenig bekannten Tipp. Das Schneechaos am 9. Februar hat gezeigt, dass im Fall des Falles sehr schnell nichts mehr geht. Es lohnt, sich vorab zu informieren - unter www.noezsv.at oder mittels Broschüren (gratis auf der BH). Denn – apropos Probealarm: Man vergisst schnell, was Signale bedeuten und was man tun soll. Und die Panik ist schnell da.

Das soll in den Notfallkoffer:
Ausrüstung für den Ernstfall

Abhängig von dem Ausmaß einer Hochwasserkatastrophe kann die Bedrohung für jeden Einzelnen sehr unterschiedlich sein. Damit man auch für den Fall, dass es besonders schlimm kommt, ausreichend vorgesorgt hat, sollte jeder überlegen, welche Dinge für die Sicherheit notwendig sind. In der nachfolgenden Tabelle haben wir zur Anregung einige Dinge die aus unserer Sicht wichtig sind zusammengestellt.
Taschenlampen, Kerzen, andere Ersatzbeleuchtung, gegebenenfalls Notstromaggregat

Schnell ist nicht nur das eigene Haus, sondern auch die Schaltstation des Elektrizitätswerks überflutet oder die eigene Stromversorgung lahmgelegt. Sorgen Sie deshalb nicht nur mit einer oder besser mehreren Taschenlampen, sondern auch mit Kerzen oder einer Gaslampe als Ersatzbeleuchtung vor. Letztere gibt es fertig mit Kartuschen z.B. von Campinggas im Fachhandel. Vergessen Sie auch nicht, hierfür und für die nachfolgend genannten anderen Geräte Ersatzkartuschen und eine ausreichende Anzahl Ersatzbatterien vorrätig zu halten. Sinnvoll ist auch die Anschaffung einer Lampe mit Warnblinkeinrichtung (siehe unten unter Notsignale).

Ganz professionelle Hochwasserbewohner schaffen sich für den Fall des Stromausfalls ein Notstromaggregat an, mit dem die Stromversorgung aufrechterhalten bleibt. Sicher etwas teurer, aber bei längerem Stromausfall die beste Alternative (nicht nur für den Inhalt der Kühltruhe).
Notstromaggregate werden mit Benzin, Diesel aber auch mit Gasantrieb in den Baumärkten, im Campinghandel, bei Fachfirmen und Fachgeschäften angeboten. Welches Gerät für Ihren Bedarf geeignet ist, sollte bei einem Fachgespräch abgeklärt werden.
Gas-, Camping- und andere Ersatzkocher

Für den Fall von Strom- oder Gasausfall sollte man eine Ersatzkochgelegenheit bereithalten, damit man zumindest heiße Getränke kochen und fertige Nahrung aufwärmen kann. Egal, ob man einen Campingkocher, kleinen Gaskocher, Benzin-, Spiritus- oder Esbitkocher wählt, man sollte auch hier einen kleinen Vorrat an Brennstoff nicht vergessen. Um z.B. heiße Getränke oder eine Bouillon nicht wieder aufwärmen zu müssen, ist auch eine Thermoskanne oder ein Thermosbehälter nützlich.
Ersatzheizung - Radiatoren, Heißluftgebläse oder Gasstrahler

Oft fällt bei Hochwasser die Heizung aus oder die Heizungsanlage muss, um keinen Schaden zu nehmen, ausgebaut werden. Um nicht im Kalten zu sitzen, Gasheizung mit Gasflasche oder Kartusche, Petroleumheizung, Radiator oder Gebläseheizung anschaffen, siehe auch Ersatzheizung.
Denken Sie daran, wenn die untere Etage im Wasser steht, wird es insbesondere durch die hohe Luftfeuchtigkeit empfindlich kalt.
Diverse Heizgeräte werden in den Baumärkten oder im Campinghandel angeboten, nicht jedes ist jedoch für den Betrieb in Wohnräumen zugelassen. Wegen Brand und Erstickungsgefahr die Sicherheitshinweise laut Betriebsanleitung einhalten.
Feuerzeug, Streichhölzer und Dosenöffner

Auch wenn Sie Nichtraucher sind, Feuerzeug, Streichhölzer (eventuell in Plastik geschweißt) sollten nicht fehlen. Denken Sie auch daran, dass unter Umständen der elektrische Dosenöffner nicht funktioniert. Besorgen Sie daher auch einen Handdosenöffner und Flaschenöffner.
Kommunikationsmittel im Hochwasserfall

Wenn bei Hochwasser der Strom ausfällt oder der Fernseher weggeräumt werden musste, hilft ein Transistorradio um den Informationsfluss aufrecht zu erhalten. Denken Sie auch daran, die Stromversorgung für Ihr Telefon (Akkus für das tragbare Telefon oder das Handy) für längere Zeit sicherzustellen, eventuell Ersatzakkus anschaffen.
Notrufsignalgeber: Blinklampe, Signalhupe

Im Notfall können sie lebensrettend sein: Notrufsignalgeber, wie Blinklampe oder Signalhupe, sie sollten auf keinen Fall fehlen. Denn ist erst einmal das Telefon ausgefallen, dann kann Hilfe oft nur mit ihnen herbeigerufen werden.

Eine Blinklampe mit Rundumleuchte oder Warnblinkleuchte, wie wir sie vom Auto kennen, ist insbesondere bei Nacht weithin sichtbar oder hilft den Hilfskräften dabei, Ihre Wohnung oder Haus schneller zu finden. Selbst wenn Sie noch telefonisch Hilfe herbeirufen konnten, sollten Sie die Hilfskräfte durch Einsatz dieses Hilfsmittels unterstützen.

Auch eine Signalhupe (kennen wir vom Fußballplatz) mit Druckluft ist weithin hörbar. Im Notfall kann man damit auch das SOS-Zeichen absetzen (3 x kurz, 3 x lang, 3 x kurz).
Korb oder andere Behälter mit Seil

Wenn Sie wegen überflutetem Erdgeschoss in höhere Etagen ausweichen müssen und Ihr Haus von den Hilfskräften vom Boot oder vom LKW aus versorgt wird, sollten Sie einen Korb oder ähnliches mit einem daran befestigten Seil bereithalten. Sie können dann die benötigten Versorgungsgegenstände zu ihnen hochziehen.
Leiter oder Strickleiter

Bei steigenden Fluten kann man sein Haus oft nicht auf dem normalen Wege verlassen. In diesem Fall hilft eine Leiter für den Ausstieg aus der 1. Etage weiter. Hier haben sich leicht zu transportierende Aluminiumleitern bewährt. Den gleichen Zweck erfüllt eine Strickleiter, die mit einem hinreichend breiten und stabilen Balken hinter dem Fensterdurchbruch befestigt wird. Entsprechend stabile Ausführungen gibt es u.a. als Feuernotstrickleitern im Fachhandel.
Chemietoilette / Behelfsklo

Für den Fall des Ausfalls der Toilette sollten Sie auch einen hinreichend großen Eimer oder besser noch eine Chemietoilette bereitstellen. Letztere ist, schon wegen der Entsorgung und des Fassungsvermögens, die sauberere Alternative. Erhältlich im Campingfachhandel.
Notvorrat

Bei Hochwasser kann es leicht vorkommen, dass Sie für mehrere Tage Ihr Haus nicht verlassen können und wenn Sie keinen ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln, Hygieneartikel, Getränke, Medikamente und anderes angelegt haben, auf die Versorgung durch die Hilfsmannschaften angewiesen sind. Siehe Krisenfester Haushalt. Aber bedenken Sie, diese Hilfeleistung soll lediglich eine Notversorgung darstellen und entlastet die Hilfskräfte ungemein.

Sorgen Sie sich deshalb mit einer "Eisernen Ration" vor, die es Ihnen ermöglicht, einige Tage auch ohne fremde Hilfe die Ernährung sicherzustellen. Richten Sie die Einkaufsliste auch darauf aus, dass Strom und Gas ausfallen, kaufen Sie also solche Sachen (Konserven, Schnellgerichte, Suppen, haltbares Brot, H-Milch, Dosenverpflegung etc.) ein, die auch ohne Kühlschrank auskommen und die Sie mittels Ihres Notkochers bereiten können.

Leicht kann es auch passieren, dass durch ein Leck in den städtischen Wasserleitungen oder Überflutung des Wasserwerks das Trinkwasser nicht mehr genießbar ist. Sie sollten sich deshalb einen Trinkwasservorrat anlegen, auf den Sie im Fall der Fälle zurückgreifen können.
Ausrüstung für Arbeiten beim Hochwasser

Für die Durchführung von Selbstschutzarbeiten bei einem Hochwasser sind etliche Dinge zweckmäßig.

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