Steig ein! Im Bezirk Baden
Wo Gefahren am Schulweg lauern (mit Umfrage!)
Serie Teil 5: Wo die Gefahren auf dem Schulweg lauern, und wie wir unsere Kinder schützen können.
BEZIRK BADEN (mec). Eltern kennen das Gefühl, wenn der 6-jährige Knirps alleine Richtung Schule aufbricht. Einerseits sollen Kinder selbstständig werden, andererseits weiß man nie, was alles auf den Straßen passieren kann, vom unachtsamen Lkw-Fahrer bis zum fehlenden Schutzweg am Schulweg oder dem verbreiteten Problem mit den sogenannten "Eltern-Taxis". 532 Kinder sind im vergangenen Jahr auf Niederösterreichs Straßen verletzt worden, drei sind ums Leben gekommen. Bei uns im Bezirk Baden sind bei 44 Unfällen 55 Kinder verletzt worden, ein Kind ist gestorben.
Nach zwei Monaten Homeschooling kehrten Österreichs Schüler am 18. Mai in die Schulen zurück. So wie nach den großen Ferien bedeutet diese Pause ein erhöhtes Risiko, besonders für kleinere Kinder. Da kann schon einmal auf die eine oder andere Verkehrsregel vergessen werden.
Veränderte Situation
Wenn Kinder wieder vermehrt zu Fuß oder mit dem Scooter unterwegs sind, kann vor allem die Abstandsregel zu Problemen führen. Alle bisher erlernten Verhaltensweisen müssen in einen neuen Zusammenhang gestellt werden, wodurch es beispielsweise passieren kann, dass Kinder einfach vom Gehsteig auf die Straße treten, weil sie sich an die Abstandsregel halten wollen und dabei die Gefahr abseits des Gehsteigs vergessen. Verstärkt wird dieses Risiko, wenn Kinder mit Freunden unterwegs und dadurch abgelenkt sind und der Bewegungsdrang über die Vorsicht siegt.
Erwachsene Verkehrsteilnehmer sollten daher noch mehr Rücksicht auf Kinder nehmen als sonst, mit übermütigen Verhaltensweisen rechnen, nachsichtiger sein und vorausschauend gehen und fahren. Auch die Erwachsenen müssen sich daran gewöhnen, dass wieder mehr auf den Straßen los ist. Das heißt: Geschwindigkeiten einhalten, Ablenkungen vermeiden und den Vorrang von Kindern berücksichtigen.
Besondere Vorsicht geboten
Wir haben Eltern aus dem Bezirk gefragt, welche Stellen ihnen die meisten Sorge bereiten. Nicole P. aus Baden nennt die Kreuzung Grabengasse/Breyerstraße (siehe Bild). "Es gibt keinen Zabrastreifen, niemand lässt einen hinüber und die meisten fahren schneller als die erlaubten 30 Km/h", erzählt die Mutter. Dass ein Schutzweg nicht unbedingt immer sicher ist, berichtet Maria K.: "Ich finde die Kreuzung Annagasse/Fischertor/Valeriestrasse auch gefährlich - es gibt zwar einen Schutzweg, aber die Leute preschen da manchmal einfach drüber."
Nicht fußgängerfreundlich
"Ich finde den Weg in den Bisop-Hort in der Braitnerstraße ziemlich schlimm. Es gibt zwar die Ampel beim Parkdeck, aber dann müssen die Kinder über die Straße, wo sich der Weg gabelt - Richtung Elisabethstraße. Die Autos rasen, geben keinen Blinker, meine Tochter wäre beinahe überfahren worden. Der Hort hat bereits mehrmals bei der Gemeinde urgiert, aber ohne Erfolg, leider", ärgert sich Nicki N. aus Baden.
Ärger über Autofahrer
Aus Angst um die Sicherheit des Kindes bringen es Eltern oft mit dem PKW direkt vors Schultor. Das bedeutet durch das erhöhte Verkehrsaufkommen allerdings für die zu Fuß gehenden Kinder größere Gefahr. "Genau vor dem Eingang zur Volksschule Berndorf ist Halten und Parken verboten und vielen Eltern ist das egal, die parken genau dort. Und wenn man was sagt, wird man nur beschimpft. Echt traurig", kritisiert Margot K. aus Berndorf.
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